Bei der Havarie der „Costa Concordia“ kamen im Januar 2012 32 Menschen ums Leben. Nun wurden fünf Angestellte wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Grosseto. Im Zusammenhang mit der Havarie der „Costa Concordia“ hat ein italienisches Gericht fünf Angestellte des Kreuzfahrtunternehmens Costa Crociere wegen fahrlässiger Tötung zu Haftstrafen verurteilt. Die mit 34 Monaten längste Strafe wurde gegen den Krisenkoordinator von Costa Crociere verhängt. Der Hoteldirektor des Schiffes erhielt eine 30-monatige Haftstrafe, zwei Brückenoffiziere und ein Steuermann zwischen 20 und 23 Monate.
Die Urteile vor einem Gericht in Grosseto kamen nach einer Verständigung zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft zustande. Der Prozess gegen den Kapitän der „Costa Concordia“, Francesco Schettino, läuft unabhängig davon. Die „Costa Concordia“ war im Januar 2012 zu nahe an die italienische Insel Giglio herangefahren und gekentert. 32 der mehr als 4200 Menschen an Bord starben, über 100 wurden verletzt.
Das Wrack liegt noch immer im Mittelmeer, es soll im September aufgerichtet und später weggeschleppt werden. Neue Unterwasser- Untersuchungen haben ergeben, dass der Schiffsrumpf immer stärker rostet und der Bug des Schiffes weiter versinkt. Das erschwere die Bergung des Wracks, berichteten italienische Medien am Donnerstag.
Der Prozess gegen Schettino wird nach der Sommerpause am 23. September fortgesetzt. Schettino muss sich in dem Mammutverfahren mit mehr als 400 Zeugen und über 250 Nebenklägern unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und Körperverletzung sowie Verlassen des Schiffs verantworten. Unter den Nebenklägern ist auch die Moldauerin Domnica Cemortan. Die angebliche Ex-Geliebte Schettinos verfolgte den Prozess weiter im Gerichtssaal. (HA/dpa/ap)