Ariel Castro, der seine Opfer jahrelang gefangengehalten und vergewaltigt haben soll, erschien jetzt zu einem kurzen Auftritt vor Gericht. Er sagte kein Wort und ließ seinen Anwalt das Plädoyer „nicht schuldig“ vortragen.
Washington. Der Entführer von Cleveland, der drei Frauen rund zehn Jahre lang festgehalten haben soll, hat vor Gericht auf unschuldig plädiert. Das erklärte sein Anwalt nach der formellen Anklageverlesung am Mittwoch. Der 52-jährige Ariel Castro wurde vergangene Woche in 329 Punkten angeklagt, darunter wegen Mordes in einem besonders schweren Fall. Ihm wird vorgeworfen, eine der Entführten vergewaltigt, geschwängert und sie dann derart misshandelt zu haben, dass sie das Kind verlor. Dieser Anklagepunkt könnte mit die Todesstrafe zur Folge haben.
Castro wird beschuldigt, Michelle Knight, Amanda Berry und Gina DeJesus zwischen 2002 und 2004 entführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft beschrieb den Hauskeller als „Folterkammer und Privatgefängnis“ in dem sich „unbegreifliche“ Verbrechen abgespielt hätten.
Sie sind heute 32, 27 und 23 Jahre alt. Amanda Berry hat eine kleine Tochter, die in der Gefangenschaft geboren wurde. Sie wurden Anfang Mai aus dem Haus des Angeklagten in Cleveland (US-Staat Ohio) befreit, nachdem eine von ihnen um Hilfe gerufen hatte. Die Anklage umfasst neben dem Mordvorwurf 139 Fälle von Vergewaltigung, 177 Punkte von Kidnapping, sieben Fälle von grober sexueller Belästigung, dreimal schwere Körperverletzung sowie den Besitz eines „kriminellen Werkzeuges“.