Nach dem schweren Erdbeben hat Pakistan Soldaten an die iranische Grenze entsandt. Schwerverletzte werden mit Helikoptern ausgeflogen. Die genaue Zahl der Toten ist unklar – sie könnte noch steigen.

Islamabad. Einen Tag nach dem schweren Erdbeben hat die pakistanische Armee 16 Schwerverletzte gerettet und mit Helikoptern aus der betroffenen Region nahe der iranischen Grenze ausgeflogen. 300 Soldaten seien im Einsatz, um den Menschen im Katastrophengebiet in der südwestlichen Provinz Baluchistan zu helfen, hieß es.

Die Zahl der Opfer blieb sowohl in Pakistan als auch in dem ebenfalls schwer getroffenen Iran weiter unklar. In Pakistan hatte die Armee die Toten nach dem Beben zunächst auf 34 beziffert. Später hieß es aus der schwer getroffenen Region um Mashkel, mindestens zehn Menschen seien getötet und 30 verletzt worden.

Das iranische Staatsfernsehen hatte zunächst von 40 Toten berichtet, dann aber die Zahl auf einen Toten und einige Dutzend Verletzte korrigiert.

Saifur Rehman vom Katastrophenschutz der Provinz Baluchistan sagte, mehrere Dörfer in der entlegenen Region Mashkel seien nur über Wege durch die Wüste oder über Bergpässe mit der Außenwelt verbunden. Sie könnten daher nicht mit Lastwagen erreicht werden. Rettungstrupps und Hilfsmittel müssten daher ins Erdbebengebiet geflogen werden.

Schwerstes Beben seit 1957

Die pakistanischen Streitkräfte teilten mit, fast eine Tonne Medizin und fünf Tonnen Nahrungsmittel seien in die Katastrophenregion geflogen worden. Armeeärzte und Soldaten unterstützten die Rettungsarbeiten. Rehman sagte, zahlreiche Lehmhütten seien eingestürzt oder irreparabel beschädigt worden. Aufgrund der starken Zerstörungen und der vielen eingestützten Häuser sei zu befürchten, dass die Zahl der Opfer noch steige, hieß es.

Nach Angaben des iranischen Erdbebeninstituts hatte das Beben in der Provinz Sistan-Belutschistan eine Stärke von 7,7, die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 7,8 an. Es handelte sich um das schwerste Beben im Iran seit 1957.

Die Erschütterungen waren bis in die benachbarten Golf-Monarchien, in Nordindien sowie bis Islamabad, der Hauptstadt Pakistans, zu spüren. In der Folge ereigneten sich acht Nachbeben, das schwerste am Mittwochmorgen mit einer Stärke von 5,6.

Vor einer Woche hatte ein Beben der Stärke 6,3 den Süden des Iran erschüttert, knapp 40 Menschen wurden getötet.