Mindestens 40 Tote. Dünn besiedeltes Gebiet an der Grenze zu Pakistan betroffen
Dubai. Eines der heftigsten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte hat am Dienstag die iranisch-pakistanische Grenzregion erschüttert und nach Angaben des iranischen Fernsehens mindestens 40 Menschen getötet.
Das Zentrum des Bebens lag in einem Gebiet nahe der iranischen Stadt Saravan knapp 50 Kilometer von der pakistanischen Grenze in etwa 15 Kilometer Tiefe. Die US-Erdbebenwarte USGS meldete am Dienstag eine Stärke von 7,8. Die Erdstöße trafen auf insgesamt eher dünn besiedeltes Gebiet. Weitere Informationen über die Anzahl von Verletzten und das Ausmaß der Zerstörung waren bis zum frühen Abend MESZ noch nicht bekannt.
Die Hilfsorganisation Iranischer Roter Halbmond sprach von einer „komplizierten Notfallsituation“, da in der Region viele Dörfer über einsame Hügelketten und Täler hinweg verteilt lägen. Ein Einwohner im Erdbebengebiet sprach von einer lange dauernden Erschütterung. Diese habe sich ereignet, als „viele Leute gerade daheim waren, um einen Mittagsschlaf zu machen.“
Bei dem Beben handelt es sich laut halbstaatlicher Nachrichtenagentur ISNA um die schwersten Erdstöße im Iran seit mehr als 50 Jahren. Auch Teile Pakistans wurden erschüttert. Sender zeigten Aufnahmen schwankender Gebäude in der südpakistanischen Stadt Karatschi, wo Menschen in Panik aus Häusern und Büros rannten. Auch am Golf in Dubai und Bahrain und selbst in der weit entfernten indischen Hauptstadt Neu-Delhi waren die Erschütterungen zu spüren. Auch dort schwankten Hochhäuser, Behörden ordneten Evakuierungen von Wolkenkratzern an. Erst vergangene Woche hatte ein Erdbeben der Stärke 6,1 an der Golfküste nahe der Stadt Buschehr mindestens 37 Menschen getötet.