Der 94-Jährige wurde ins Militärkrankenhaus in Pretoria eingeliefert. Im ganzen Land wurde am Sonntag für seine Gesundheit gebetet.
Johannesburg. Sorge um Nelson Mandela: Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger wurde am Sonnabend in ein Militärkrankenhaus in Pretoria gebracht. Das Büro von Präsident Jacob Zuma teilte mit, der 94-jährige Mandela habe sich mehreren Tests unterzogen und erhalte eine medizinische Behandlung, die seinem Alter entspreche. Es gehe ihm gut. Der Gesundheitszustand des früheren Präsidenten des Landes gilt allgemein als angeschlagen.
„Wir wünschen Madiba alles Gute“, hieß es in der Mitteilung Zumas unter Bezug auf Mandelas Clan-Namen. „Das Ärzteteam kann mit unserer Unterstützung bei der Behandlung unseres geliebten Gründungspräsidenten des freien und demokratischen Südafrika rechnen.“ Zur Art der nun vorgenommenen Tests äußerte sich Zumas Sprecher Mac Maharaj indes nicht.
Im ganzen Land wurde am Sonntag für seine Gesundheit gebetet. „Wir sind sehr besorgt, weil er ein großartiger Mensch ist“, sagte die Kirchgängerin Shainet Mnkomo in Johannesburg. „Er hat so viel für das Land getan.“
Mandela ist seit Jahren nicht mehr öffentlich aufgetreten. In der Bevölkerung wird er als eine Art Vaterfigur gesehen. Daher wird jeder Krankenhausaufenthalt in der südafrikanischen Öffentlichkeit mit Sorge beobachtet.
Letzter öffentlicher Auftritt bei der WM 2010
Anfang des Jahres war der Friedensnobelpreisträger wegen Magenproblemen in einer Klinik behandelt worden. Im Januar 2011 wurde Mandela in ein Johannesburger Krankenhaus gebracht. Damals hieß es zunächst ebenfalls, er unterziehe sich lediglich einer Reihe von Untersuchungen. Später wurde bekannt, dass er an einer akuten Atemwegsinfektion litt. Während seiner 27-jährigen Haft zur Zeit der Apartheid litt er an Tuberkulose, 1985 wurde er an der Prostata operiert.
Mandela wurde 1994 der erste schwarze Präsident Südafrikas. Später zog er sich aus dem öffentlichen Leben weitgehend zurück. Zuletzt trat er im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 öffentlich in Erscheinung.