Der verstorbene Komiker Dirk Bach ist am vergangenen Wochenende im engsten Kreis beigesetzt worden. Auch Fans nahmen Abschied.
Köln. Trauriger Abschied: Der verstorbene Komiker Dirk Bach hat auf einem Kölner Prominentenfriedhof seine letzte Ruhe gefunden. Die engsten Freunde hätten am Sonnabend „in einer sehr persönlichen und emotionalen Trauerfeier Abschied genommen“, teilte der Bestatter Christoph Kuckelkorn am Montag mit. Der Schauspieler sei am Sonntag eingeäschert und in einer Urne beigesetzt worden. Derweil hinterließen am Montag Hunderte Fans in öffentlich ausgelegten Kondolenzlisten persönliche Widmungen.
Der in Köln geborene Bach war am Montag vergangener Woche in Berlin – vermutlich an Herzversagen – gestorben. Die Bestattung des 51-Jährigen war auf Wunsch der Angehörigen geheim gehalten worden und erst am Montag bekannt geworden. Während der Trauerfeier mit rund 20 bis 30 Freunden wurde der Sarg des verstorbenen Schauspielers aufgebahrt.
Bei der Zeremonie wurden Songs wie „Crash! Boom! Bang!“ von Roxette, „Hello Again“ von Neil Diamond und „Halt Mich“ von Herbert Grönemeyer gespielt. Von Dirk Bach lief das Lied „Kleiner Vogel“. Seine Urne wurde in der Abenddämmerung auf dem bekannten Melatenfriedhof beigesetzt, wo auch Schauspieler Willy Millowitsch, Kunstsammler Josef Haubrich und Gewerkschafter Hans Böckler ruhen. Auf Bachs Grab liegt zwischen roten Rosenblättern ein provisorischer Holzblock in hellem Ton. Name und Lebensdaten erinnern an den Verstorbenen. Wer an der Beerdigung teilnahm, wurde nicht bekannt.
Treue Fans und Weggefährten nutzten am Montag die Gelegenheit zum Abschiednehmen. Sie trugen sich in dem Kölner Bestattungshaus in Listen ein, die später den Hinterbliebenen übergeben werden sollen. Ein Gast schrieb: „Danke Dirk. Dein Hajo.“ In einer anderen Zeile hieß es: „Lieben Dank für die schönen Stunden. Du warst ein liebesguter Mensch.“ Einigen Trauernden standen Tränen in den Augen. Manche waren bereits vor der Öffnung des Hauses gekommen.
Ein großes Porträt von Dirk Bach vor schwarzen Hintergrund empfing die Fans und Freunde im Eingangsbereich. Darauf trug der Schauspieler Kappe, Bart und ein verschmitztes Lächeln. Vor dem Bild schimmerten mehrere Kerzen. Aus den Boxen waren fast ausschließlich Lieder von Dirk Bach zu hören, darunter die Parodie auf „Ice, Ice Baby“ (Vanilla Ice) namens „Mett, Mett Baby“ sowie die Single „Wir sind deine Kinder“. Als Andenken durften sich Besucher ein Kärtchen mit Bachs Porträt und dem Satz „Whirling, swirling, never blue. How could you go and die what a lonely thing to do ’Il adore’“ (Boy George) mitnehmen.
Der beliebte Schauspieler Bach war vor allem für schrille Auftritte bekannt, machte sich aber auch am Theater einen Namen. Noch kurz vor seinem Tod hatte er am Berliner Schlosspark Theater für das Stück „Der kleine König Dezember“ geprobt.
Derweil hat der Lesben- und Schwulenverband die Betreiber und Autoren des Internetportals „kreuz.net – katholische Nachrichten“ wegen Volksverhetzung angezeigt, nachdem auch über den bekennenden Homosexuellen Bach hergezogen worden war. Das Portal hetze seit Jahren gegen Homosexuelle und Transsexuelle und gegen alle, die sich für deren Rechte einsetzten, erklärte der Sprecher des Verbandes, Manfred Bruns, am Montag in Berlin.
Der mangelnde Respekt einem Toten gegenüber habe den Verband zu der Anzeige veranlasst. Die Anonymität der Macher müsse ein Ende haben.