Mehr als die Hälfte des zerstörten Hauses haben die Fahnder bereits unter die Lupe genommen. Sie wollen die Arbeiten noch heute beenden.
Lichtenfels. Die Suche nach zwei weiteren Opfern der Brandkatastrophe im nordhessischen Lichtenfels ist am Dienstag zunächst ohne Ergebnis geblieben. „Bislang ist nichts gefunden“, sagte Polizeisprecher Dirk Virnich am Mittag. Die Ermittler vermuten in dem weitgehend zerstörten Gasthaus noch die Leichen zweier fünf und zehn Jahre alten Mädchen.
60 bis 70 Prozent der Geschosse wurden nach Virnichs Angaben bislang abgesucht. „Wir hoffen, dass wir heute fertig werden.“ Bei dem Brand waren vermutlich vier Menschen ums Leben gekommen. Die Leichen zweier Frauen waren bereits am Montag geborgen worden.
Entgegen der ursprünglichen Planung suchten die Ermittler am Dienstag die Stockwerke ab, ohne zuvor Teile des Hausgiebels einzureißen. Am Montag waren sie noch davon ausgegangen, dass die Mauern Stück für Stück abgetragen werden müssen, damit der heftige Wind sie nicht umstürzt. Bei dem derzeitigen Wetter könnten die Fahnder das Gebäude jedoch gefahrlos begehen, erklärte Virnich. Dies ermögliche ihnen auch, sich ganz anderes Bild der Lage zu machen. Was zu dem tödlichen Feuer führte, war zunächst aber weiter nicht bekannt.
Ein Brand hatte das Fachwerkhaus in Lichtenfels-Neukirchen in der Nacht zum Montag zerstört. Am Nachmittag wurden die Leichen von zwei 34 und 28 Jahre alten Schwestern geborgen. Zwei Mädchen – Töchter einer dritten Schwester – im Alter von fünf und zehn Jahren blieben zunächst vermisst. Der Hausbesitzer, der im Erdgeschoss eine Pizzeria betrieb, konnte sich selbst vor den Flammen in Sicherheit bringen. Eine der toten Frauen war seine Ehefrau.