Ein Erdbeben der Stärke 7,6 erschütterte Costa Rica. Tsunamiwarnung sorgte vorübergehend für Schrecken. Mehrere Gebäude stürzten ein.
Nosara/Costa Rica. Das schwere Erdbeben in Costa Rica hat im Nachbarland Nicaragua drei Menschen das Leben gekostet. Die von dem Beben am Mittwoch ausgelösten hohen Wellen brachten dort vor der Ostküste ein Boot mit 17 Menschen an Bord zum Kentern, teilte die Marine nach Medienberichten vom Donnerstag mit. Drei der Insassen - ein Mädchen, seine Mutter und eine schwangere Frau – seien ertrunken.
In Costa Rica kehrte am Donnerstag wieder der Alltag ein. Lokalen Medienberichten zufolge waren 55.000 Menschen ohne Wasser- und 21.000 ohne Stromversorgung. Mehr als 270 Nachbeben seien registriert worden, hieß es. Obwohl das Beben am Mittwoch eine Stärke von 7,6 hatte, seien die Schäden nur gering, erklärte Staatspräsidentin Laura Chinchilla. Nach ihren Worten gab es auch keine Toten oder Schwerverletzten. Der Katastrophenschutz hatte hingegen zwei Todesopfer gemeldet: Eine Frau sei an Herzversagen gestorben und ein Bauarbeiter beim Einsturz eines Gebäudes ums Leben gekommen.
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Das Beben werde die Versicherungsbranche nach Einschätzung von Experten nicht allzu stark belasten. Die Schäden nach den Erschütterungen vom Mittwoch dürften die Versicherungen weniger als 100 Millionen US-Dollar (80 Millionen Euro) kosten. Das teilte der auf Risikoanalysen spezialisierte Versicherungsdienstleister Eqecat am Donnerstag in Oakland mit.
Das Zentrum des Bebens lag etwa 140 Kilometer westlich der Hauptstadt San José in etwa 40 Kilometern Tiefe. Betroffen war vor allem die bei Touristen beliebte Halbinsel Nicoya in der Provinz Guanacaste. Dort seien etwa 100 Häuser beschädigt worden. Das Beben war das zweitstärkste in der Geschichte des mittelamerikanischen Landes: Im April 1991 waren bei einem Erdbeben der Stärke 7,7 rund 50 Menschen in Costa Rica und 80 im benachbarten Panama getötet worden. (dpa)