Nachdem jemand auf einen angeblich verdächtigen Koffer hingewiesen hatte, seien die Menschen voller Angst auseinandergelaufen.
Amsterdam. Ein Jahr nach dem blutigen Attentat auf die niederländische Königin Beatrix ist Dienstagabend bei einer Gedenkveranstaltung mit der Monarchin in Amsterdam eine Panik ausgebrochen. Mindestens 30 Menschen seien verletzt worden, teilte Ministerpräsident Jan Peter Balkenende mit. Die königliche Familie wurde vorübergehend in Sicherheit gebracht. Nach Polizeiangaben wurden zwei Verdächtige festgenommen.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei begann ein Mann während der Schweigeminute im Rahmen des alljährlichen Totengedenkens vor dem Nationalen Weltkriegsdenkmal in Amsterdam laut zu schreien. Zugleich habe jemand auf einen angeblich verdächtigen Koffer hingewiesen. Daraufhin seien Teilnehmer der Veranstaltung voller Angst auseinandergelaufen. Augenzeugen sagten, viele Menschen seien von fliehenden Besuchern zu Boden gerissen worden.
Königin Beatrix sowie Kronprinz Willem-Alexander und seine Frau Prinzessin Máxima besuchten später einige der Verletzten, teilte ein Regierungssprecher mit. „Dies ist alles furchtbar traurig“, sagte Balkenende. Die Veranstaltung im Zentrum von Amsterdam war 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dem Gedenken an die niederländischen Toten dieses Krieges sowie weiterer militärischer Auseinandersetzungen gewidmet. Darunter auch die jüngsten Kriege im Irak und in Afghanistan.
Vor einem Jahr war ein Attentäter beim Festumzug aus Anlass des Königinnentages am 30. April in der Stadt Apeldoorn mit seinem Auto auf den Festbus der Monarchin zugerast. Dabei hatte er sieben Menschen getötet ehe er selbst auf ein Denkmal prallte und an seinen Verletzungen starb. Seitdem gelten für alle Veranstaltungen mit der Königin verschärfte Sicherheitsvorkehrungen.