Die japanische Insel Kyushu versinkt in Wasser und Schlamm. Mehr als 3000 Menschen waren in bergigen Regionen von der Außenwelt abgeschnitten.
Tokio. Die heftigen Unwetter auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu haben bislang 28 Menschen das Leben gekostet. Vier wurden noch vermisst. Am Montag ließen die Regenfälle nach, die ersten Anwohner kehrten zu ihren Häusern zurück. In vielen Gärten ragten die sorgsam gepflegten Kiefern kaum mehr aus dem matschig braunen Wasser, von den überfluteten Häusern waren oft nur noch die Dächer zu sehen. Dort, wo das Hochwasser zurückgegangen ist, wurde versucht, Straßen und Plätze vom Schlamm zu befreien.
Seit Mittwoch hatte es in der Region geregnet. Solche Regenmengen seien „noch nie dagewesen“, sagten japanische Meteorologen. Mehr als 3000 Bewohner waren in gebirgigen Gebieten von der Außenwelt abgeschnitten, weil Schlammlawinen die Straßen blockierten. Die lokalen Behörden, versuchen, Krankenschwestern und Sanitäter zu den Gestrandeten zu schicken. Die Behörden hatten fast 250.000 Bürger aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen, diese Aufforderung wurde mittlerweile weitgehend aufgehoben.
In den Berggebieten im Norden Kyushus waren Hunderte ohne Strom und Trinkwasser. Ein Hochwasser führender Fluss hatte Strommasten umgerissen und Wasserleitungen beschädigt, berichtete der Fernsehsender NTV. Landwirtschafts- und Fischereibetriebe erlitten Schäden in Millionenhöhe. Die japanischen Streitkräfte versorgten die Menschen mit Booten und aus der Luft mit Lebensmitteln.
Laut Meteorologen sind die schlimmsten Regenfälle zwar überstanden. In einigen Regionen solle es aber weiter regnen. Die Behörden warnten vor weiteren Erdrutschen und Schlammlawinen.