Die Katastrophe auf den Philippinen wird immer größer: Die Behörden warnen nun vor Seuchen. Es fehlt an Trinkwasser und Medikamenten.
Manila. Fünf Tage nach den verheerenden Sturzfluten im Süden der Philippinen ist die Not unter den Überlebenden groß. Es fehlt an Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Kleidung und Medikamenten, erklärten Hilfsorganisationen am Donnerstag. Das Rote Kreuz und andere Helfer organisierten immer neue Lieferungen nach Mindanao. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR flog Plastikplanen, Decken und Wasserkanister aus Dubai ein. Unterdessen kamen Spezialteams aus Manila in Iligan an, um bei der Suche nach den Toten zu helfen. Viele werden unter meterdicken Schlammschichten vermutet.
Der Tropensturm „Washi“ war in der Nacht zu Sonnabend über die Insel rund 800 Kilometer südlich von Manila gezogen. Bei in der Region beispiellosen Überschwemmungen kamen mehr als 1000 Menschen ums Leben. Sturzfluten rauschten meterhoch über Ortschaften hinweg und rissen Häuser, Bäume, Strommasten und Autos mit. 43.000 Menschen leben seither in Notunterkünften. 640.000 verloren ihre Bleibe ganz oder vorübergehend.
Die Verwüstung sei verheerend, sagte der Uno-Koordinator für humanitäre Hilfe auf den Philippinen, Soe Nyunt-U. „Es sieht es als wenn die Städte teilweise von einem Tsunami getroffen worden wären. Ganze Regionen sind dem Erdboden gleichgemacht.“ Die Vereinten Nationen riefen zu Spenden auf. Für die Notversorgung der Opfer seien 28,6 Millionen Dollar - 22 Millionen Euro - nötig, sagte Nyunt-U. „Die Bedürfnisse sind überwältigend.“ Vor allem müssten schnellstens Unterkünfte gebaut werden. (dpa)