Keine Fans, kein Blitzlichtgewitter. Bushidos Platz auf der Anklagebank blieb leer. Der Rapper wurde in Abwesenheit wegen Beleidigung verurteilt.
Berlin. Der Rapper Bushido muss 19 500 Euro Geldstrafe wegen Beleidigung eines Ordnungshüters zahlen. Ein Berliner Amtsgericht verurteilte den Musiker am Dienstag in Abwesenheit, weil er einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes als Idioten beschimpft hatte. Es war im Oktober 2010 in Berlin zum Streit zwischen den beiden Männern gekommen, weil der 33-Jährige sich geweigert haben soll, 15 Euro für eine Verkehrssünde zu zahlen.
Bushido, der als der erfolgreichste Rapper Deutschlands gilt, hatte Widerspruch gegen einen Strafbefehl über 21 000 Euro eingelegt. Nach einer Beleidigung von Polizisten im Jahr 2009 hatte der Musiker bereits 10.500 Euro Strafe zahlen müssen.
Bushido soll den Mann auf der Schloßstraße in Berlin-Steglitz angepöbelt haben. Der Ordnungshüter hatte den Fall mit seiner Anzeige ins Rollen gebracht.
Richterin Carola Behrend hatte Bushido gestattet, nicht selbst zum Termin zu erscheinen. Anwalt Stefan Cohnen erklärte, der Vorwurf treffe zu. Im Prozess ging es nur noch um die Strafhöhe. Der Künstler bekam nach der Verhandlung 1500 Euro Strafrabatt. Auch das zunächst verhängte Fahrverbot von einem Monat wurde aufgehoben. Nach so langer Zeit sei das nicht mehr erforderlich, argumentierte das Gericht.
Vorigen Monat wurde Bushido der Bambi-Medienpreis für Integration verliehen . Die Ehrung löste einigen Wirbel aus. Volkssänger Heino gab seine Bambi-Trophäe aus Protest zurück.