Tano ist bereits das 59. Menschenaffenkind, das in der Stuttgarter Aufzuchtstation Wilhelma aufwächst. Das Gorillababy wurde verstoßen.
Stuttgart. Viel faltige Haut und ein unwiderstehlicher Blick: Von Donnerstag an zeigt sich Gorilla-Knäblein Tano erstmals den Besuchern im Stuttgarter Zoo Wilhelma. Der Neuzugang, der vor rund vier Wochen aus Prag kam, hat seine Quarantänezeit erfolgreich beendet und stolze 800 Gramm zugelegt, teilte der Zoo am Mittwoch mit. Rund 3300 Gramm wiegt der Menschenaffensäugling mittlerweile und gilt damit als kräftig für sein Alter. In Prag war er von seiner Mutter verstoßen worden. Das wichtigste in seinem Leben sind derzeit viel Schlaf, Wärme, Körperkontakt, Kuscheln, Ansprache - und natürlich sein Milchfläschchen.
Seit mehr als zwei Wochen kann Tano seinen Kopf allein halten, und mit etwas Hilfe von einer seiner drei „Ersatzmütter“ klappt inzwischen sogar das Sitzen. „Ein Menschenbaby wäre in dem Alter dazu längst nicht in der Lage“, sagte Pflegerin Margot Federer stolz. Doch mit dem menschlichen Nachwuchs teilt der kleine Menschenaffe einen großen Kummer: Auch er leidet unter einer Art „Dreimonatskolik“. Quälen ihn die Magen-Darm-Krämpfe, tragen ihn die Pflegerinnen umher und helfen ihm mit Massagen.
Tano ist nach Angaben des Zoos bereits das 59. Menschenaffenkind, das in der Stuttgarter Aufzuchtstation aufwächst. Zu sehen sein wird der Säugling täglich zwischen 11.30 und 12.00 Uhr, sowie zu nicht näher bestimmten Zeiten bei der Fütterung. Weil Tano derzeit allein in der Station ist, soll er so bald wie möglich zu seinen Verwandten ins Menschenaffenhaus umziehen, um Kontakt zu seinen Artgenossen zu knüpfen. In dem neuen Affenhaus, das derzeit gebaut wird, soll die Aufzuchtstation direkt neben dem Gorillagehege liegen.