In der Stuttgarter Wilhelma wird ein weiteres Gorillajunges von Hand aufgezogen. Der neun Monate alte Okanda aus Großbritannien ist da.

Stuttgart. Ein neues Gorillababy ist in die Wilhelma gezogen. Der neun Monate alte Okanda kam am Dienstag an, wie der Stuttgarter Zoo am Mittwoch mitteilte. Okanda ist demnach das 60. Tier, das in der europäischen Aufzuchtstation für verwaiste oder von ihren Müttern nicht ausreichend versorgte Gorillababys aufwächst.

Mutter Ozala hatte Okanda am 17. April 2011 im Twycross Zoo in Mittelengland zur Welt gebracht. Anfangs ging alles gut, Ozala kümmerte sich vorbildlich um ihr Baby. „Doch plötzlich wurde Okanda zusehends schwächer“, hieß es weiter. „Die Pfleger nahmen Ozala den Kleinen vorsorglich ab, päppelten ihn auf und gaben ihn einen Tag später zurück.“ Doch erneut verschlechterte sich Okandas Zustand. Eine Untersuchung ergab später, dass Ozalas Milch nicht mehr genug Nährstoffe enthielt. Bei der Handaufzucht gab es jedoch Probleme.

Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die vom Aussterben bedrohten Gorillas empfahl deshalb den Umzug in die Aufzuchtstation der Wilhelma. Da Okanda noch in seinem Heimatzoo gründlich untersucht worden war, kann er in Stuttgart von Anfang an mit dem Gorillajungen Tano spielen. Das verstoßene Prager Gorillababy Tano war im November 2011 nach Stuttgart gekommen. Bald sollen die Zoobesucher den Gorillakindern zuschauen können.

Gorillas leben in den afrikanischen Regenwäldern. Männchen können bis etwa 250 Kilogramm schwer werden. Die Menschenaffen ernähren sich vor allem von Blättern, Stängeln, Wurzeln, Knollen und Rinde.