Fahrlässige Tötung des Popstars bestätigt. Bis zu vier Jahre Haft
Los Angeles. Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray, 58, ist der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden, wie in einem Teil unserer gestrigen Ausgabe berichtet wurde. Viele Fans sind erleichtert, dass damit die Frage, wie der "King of Pop" ums Leben kam, zumindest von juristischer Seite beantwortet ist. Sie finden, dass ihrem Idol so endlich Gerechtigkeit widerfahren ist. Andere glauben jedoch, dass der Herzspezialist unschuldig ist.
Auf der offiziellen Webseite der im Jahr 2009 verstorbenen Poplegende schreibt ein Nutzer, er denke, dass Murray nicht für Jacksons Tod verantwortlich ist und dass dieser über das Urteil "sehr enttäuscht und traurig" gewesen wäre. Ein anderer Fan ist überzeugt, dass der Musiker wütend wäre - insbesondere weil die Medien ihn "immer noch nicht in Frieden lassen".
Tatsächlich war das Interesse an dem Prozess enorm. Der Arzt war angeklagt, dem Sänger versehentlich eine tödliche Dosis des Betäubungsmittels Propofol verabreicht zu haben.
Zum Schluss hatte Murrays Verteidiger die Staatsanwaltschaft angegriffen und erklärt, sie habe Theorien entwickelt, die allein dem Mediziner die Schuld an Jacksons Tod gäben. Dabei habe sich Michael die tödliche Propofol-Dosis selbst verabreicht. Der Staatsanwalt nannte dagegen die Handlungen des Arztes am Todestag bizarr. Er habe weder sofort den Notruf verständigt noch die Sanitäter über die regelmäßigen Propofol-Spritzen für Jackson informiert. Murray hatte auf nicht schuldig plädiert und nicht ausgesagt.
Die Geschworenen brauchten etwa neun Stunden, um zu ihrem Urteil zu kommen. Murray wurde danach in Handschellen abgeführt und kam bis zur Urteilsverkündung wieder in Haft.
Jacksons Familie teilte mit, der Gerechtigkeit sei Genüge getan worden. Michaels Schwester LaToya, 55, streckte nach der Urteilsverkündung die Hand zum Siegeszeichen in die Höhe. Am 28. November wird das endgültige Strafmaß festgelegt.