Pop-Queen Lady Gaga gewann bei den MTV Europe Music Awards in Belfast vier Preise. Nach Meinung der europäischen MTV-Fangemeinde lieferte sie mit „Born This Way“ den besten Song und das beste Video ab, außerdem wurde sie zur besten Künstlerin (Best Female) gewählt und erhielt den Preis für die größten Fans.
Belfast/Berlin. Die MTV Europe Music Awards in Belfast wurden zum Triumphzug für US-Superstar Lady Gaga. Die 25-Jährige gewann vier Trophäen, versetzte die 8000 Fans in Kreisch-Ekstase und stellte mit ihren extravaganten Outfits wieder einmal alle in den Schatten. In ihrem Gefolge räumten die nordamerikanischen Popstars so gut wie alle Preise ab – nur eine einzige Fan-Auszeichnung ging nicht über den Atlantik: „World Wide Act“ wurde die südkoreanische Boyband Big Bang - die Jungs setzten in der Online-Abstimmung unter anderem gegen US-Sängerin Britney Spears und Deutschlands Grand-Prix-Star Lena durch, die für Europa ins Rennen gegangen war.
Doch das war nur eine Randnotiz in der rund zweieinhalbstündigen kunterbunt-kreischigen Pop-Show: Viel mehr drehte sich um Lady Gaga. Bereits 2010 hatte sie drei MTV EMAs abgeräumt, diesmal waren es sogar vier. Nach Meinung der europäischen MTV-Fangemeinde lieferte sie mit „Born This Way“ den besten Song und das beste Video ab, außerdem wurde sie zur besten Künstlerin (Best Female) gewählt und erhielt den Preis für die größten Fans – das passte. Sie bedankte sich auf ihre Art: Das Gesicht verdeckt von einer Art großer Blechschüssel, den Körper in wagenradgroße Stoffkreise gehüllt, nahm sie den ersten Preis entgegen. Ihren Auftritt absolvierte sie auf einer Mond-Skulptur und zeigte am Ende reichlich Po.
Züchtiger präsentierte sich der kanadische Teenieschwarm Justin Bieber, der erneut zum besten Künstler (Best Male) und auch zum besten Popstar gewählt wurde. Seine Freundin Selena Gomez stand als Moderatorin den ganzen Abend auf der Bühne und machte ihre Sache inklusive etlicher Kostümwechsel vom Abend- bis zum Minikleid recht ordentlich. Störender waren vielmehr die vielen und sehr langen Werbepausen, die die Show regelrecht zerschnitten – so kam am Fernseher nur phasenweise und sehr abgehackt Stimmung an und auf.
+++ Duell mit dem Kindheitsidol +++
Deutschlands Grand-Prix-Star Lena hat am Sonntagabend den Preis als „World Wide Act“ verpasst. Die 20-Jährige war als Vertreterin Europas in der weltweiten Kategorie gestartet, doch auch ihre US-Konkurrentin Britney Spears konnte die Auszeichnung nicht gewinnen. Stattdessen triumphierten Außenseiter: die Jungs der südkoreanischen Boyband Big Bang.
Lena – adrett und hochgeschlossen im schwarz-weiß gepunkteten Outfit – verfolgte die Show zusammen mit den rund 8000 Fans in der Belfaster Arena und klatschte den Siegern artig Beifall. Enttäuscht dürfte sie auch kaum sein, denn immerhin kann sie sich mit zwei anderen MTV-Preisen trösten: Schon vorher war sie von den Fans online zur besten deutschen und zur besten europäischen Künstlerin gewählt worden – in der Kategorie „Best European Act“ hatte sie sich unter anderem gegen den britischen Top-Star Adele durchgesetzt.
Ebenso wie Bieber konnte auch der Hawaiianer Bruno Mars zwei Preise entgegennehmen: Er wurde als bester Newcomer und als bester von MTV besonders unterstützter Act (Best Push) gewählt. Die Rockband Thrity Seconds To Mars wurde als beste Alternative Band und für den besten Auftritt in der MTV Show „World Stage“ ausgezeichnet. Bester Hip-Hopper wurde wieder einmal Eminem, bester Live-Act Katy Perry und beste Rockband Linkin Park.
Einen Preis für Europa gab es aber dann doch noch: Die britische Gruppe Queen, deren legendärer Frontmann Freddie Mercury vor fast genau 20 Jahren an den Folgen von Aids gestorben war, wurde als globale Ikone mit dem „Global Icon Award“ geehrt.