Bei einer Flugshow ist bei einem Rennen zwischen militärischen und zivilen Flugzeugen eine Propellermaschine in die Zuschauergestürzt.
Reno/Washington. In Reno im US-Staat Nevada ist ein Flugzeug bei einer Flugschau in eine Zuschauertribüne gerast. Drei Menschen kamen ums Leben. Wie der Vorstandsvorsitzende der Reno Air Races, Mike Houghton, mitteilte, wurden 54 Menschen verletzt. Nach Angaben eines Sprechers des medizinischen Dienstes wurden 25 Menschen schwer verletzt.
Ein Sprecher des alljährlichen populären Flugwettbewerbs teilte am Freitag mit, ein Pilot sei ums Leben gekommen, es müsse mit weiteren Toten gerechnet werden. Nach Medienberichten sind durch den Unfall mindestens drei Menschen getötet worden. Bei den Todesopfern handelt es sich den Berichten zufolge um zwei Zuschauer und der 74-jährigen Pilot der Unglücksmaschine. Eine offizielle Bestätigung für die Todesopfer gab es aber zunächst nicht.
Möglicherweise führte ein mechanisches Problem zu dem schweren Unglück. Air-Race-Leiter Houghton erklärte, offenbar habe es Probleme mit der Maschine gegeben. Einzelheiten nannte er nicht. Experten der Nationalen Transportsicherheitsbehörde NTSB ermittelten am Unglücksort. Nach Berichten örtlicher Fernsehstationen war der Pilot äußerst flugerfahren. Ein Sender berichtete, er habe vor dem Absturz noch einen Notruf abgesetzt.
Auf Videoaufnahmen von dem Unglücksort waren mehrere Tote und das Wrack der historischen Propellermaschine P-51 Mustang zu sehen. Die einmotorige Maschine, die bei der US-Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam, war nahe einer Zuschauertribüne im Sturzflug auf die Erde geprallt. Auf Videoaufnahmen waren eine Staubwolke und herumfliegende Trümmerteile zu sehen. Augenzeugen sagten dem Sender CNN, dass die Maschine in eine vorgelagerte Sitzreihe gestürzt sei, die unter anderem für Organisatoren der Veranstaltung reserviert gewesen sei.
US-Fernsehsender zeigten Bilder von blutüberströmten Menschen, die auf Tragen zu Krankenwagen und Helikoptern gebracht wurden. Ein Augenzeuge sprach von einer "Horrorszene“. Zu den National Championship Air Races kommen jedes Jahr im September Tausende von Zuschauern, um Rennen militärischer und ziviler Flugzeuge zu sehen.
Hintergrund: Schwere Unfälle bei Flugschauen:
27. Juli 2002: Auf dem Flugplatz Sknyliw in der Ukraine kommen 77 Menschen ums Leben und 543 werden verletzt, als ein ukrainischer Militärjet in die Zuschauermenge rast und explodiert. Die Piloten konnten sich vor dem Absturz noch mit dem Schleudersitz retten. Eine Untersuchungskommission wirft ihnen später vor, sie hätten ein riskantes Manöver in zu geringer Höhe durchgeführt.
28. August 1988: Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein werden 70 Menschen getötet, als drei Maschinen einer italienischen Kunstflugstaffel kollidieren. Eine der Maschinen stürzt brennend in die Menge. Mindestens 450 Menschen werden verletzt. Unter den Toten sind auch die drei Piloten.
24. September 1972: Nach einer Vorführung auf einer Flugschau in Sacramento in den USA stürzt eine wieder abfliegende Maschine in einen Eissalon; 23 Menschen kommen ums Leben, darunter auch zwölf Kinder. Der Pilot hatte beim Start die Kontrolle über das Flugzeug verloren.
15. September 1951: Eine einmotorige Maschine stürzt auf einer Flugschau in Colorado in die Zuschauer. Dabei werden 20 Menschen getötet, darunter 13 Kinder. (dpa/dapd)