In einer Kinderklinik in Siegen sind innerhalb von zwei Tagen drei Babys gestorben. Eine erste Obduktion konnte die Todesursache nicht klären.
Siegen. Nach dem Tod dreier Babys in einer Siegener Kinderklinik ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung. Der Verdacht richte sich nicht gegen eine konkrete Person, sagte Oberstaatsanwalt Johannes Daheim. Die Todesursache der drei Frühgeborenen ist weiter unklar. Eine erste Obduktion habe keine Ergebnisse gebracht, sagte Daheim. Nun würden weitere toxikologische, histologische, neuro-pathologische und bakteriologische Untersuchungen durchgeführt. Mit Ergebnissen sei erst in einigen Tagen zu rechnen. Einige Untersuchungen könnten nach Auskunft der Rechtsmedizin sogar vier bis sechs Monate dauern.
Das Klinikum, das vom Deutschen Roten Kreuz betrieben wird, hatte von einer „auffälligen Häufung von Todesfällen“ gesprochen, nachdem die Frühchen innerhalb von zwei Tagen gestorben waren. Ein Baby wurde bereits beerdigt, die beiden anderen kleinen Leichen hatten die Ermittler am Wochenende beschlagnahmt. Die Kinder sind zwischen einer Woche und sechs Monaten alt gewesen, als sie starben. Laut Klinik hatten sie unterschiedliche Grunderkrankungen, starben aber „unter einem ähnlich fulminant verlaufenden Krankheitsbild“.
Das Geschehen weckt Erinnerungen an einen Vorfall vor einem Jahr in Mainz. Dort hatte eine verseuchte Infusion zwei Babys das Leben gekostet . Die Quelle der bakteriellen Verunreinigung blieb jedoch unklar, das Verfahren wurde eingestellt.