Zwei Waggons fielen von einer Brücke, nachdem zwei Schnellzüge kollidiert und entgleist waren. Die Zahl der Toten ist auf 32 gestiegen.

Peking. Beim einem schweren Zugunglück in China sind am Samstag mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen, wie staatliche Medien berichteten. Zuvor war noch von 16 Toten und fast 90 Verletzten die Rede gewesen. Ein Hochgeschwindigkeitszug wurde den Berichten zufolge nach einem Stromausfall durch Blitzschlag von einem nachfolgenden Schnellzug gerammt. Zwei Wagen sprangen aus den Schienen und stürzten von einer Brücke. Auch vier Wagen des aufgefahrenen Zuges entgleisten.

Einer der abgestürzten Wagen fiel 20 bis 30 Meter tief, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Bilder vom Unglücksort Wenzhou in der Provinz Zhejiang zeigen ihn auf der Seite liegend und den zweiten Wagens senkrecht an die Brücke gelehnt stehen. Rettungskräfte hätten viele Reisende aus den abgestürzten Wagen gezogen, meldete Xinhua unter Berufung auf Augenzeugen.

Der erste Zug kam aus der Provinzhauptstadt Hangzhou, der zweite war von Peking nach Shanghai unterwegs. Beide waren Hochgeschwindigkeitszüge der ersten Generation vom Typ D, die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 150 Stundenkilometern nicht so schnell sind wie die auf der kürzlich eröffneten neuen Schnellstrecke Peking-Shanghai.

China hat Milliarden in den Bau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes investiert und plant weitere Ausgaben. Bei der am 30. Juni eröffneten Vorzeigelinie zwischen Peking und Shanghai allerdings häufen sich Stromausfälle und andere Fehlfunktionen. Das Milliardenprojekt wird begleitet von Korruptionsvorwürfen; im Frühjahr musste Bahnminister Liu Zhijun gehen.

Mit Material von dpa/reuters