Gefährliche Hitzewelle hat die USA fest im Griff: Dutzende Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Nächste Woche “nur“ noch 30 Grad.
Washington/New York. Eine gefährliche Hitzewelle hält weite Teile der USA weiter fest im Griff. Die Temperaturen erreichten bereits am Freitag vielerorts neue Rekorde, so im New Yorker Central Park. Dort wurden 104 Grad Fahrenheit (40 Grad Celsius) gemessen. Laut Meteorologen war es der heißeste 22. Juli seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Ähnlich hoch kletterte die Quecksilbersäule im Raum Washington. Dutzende Menschen mussten in Krankenhäusern behandelt werden, größere Veranstaltungen im Freien wurden abgesagt.
Der Sonnabend brachte keine Abkühlung: Insgeamt mehr als 130 Millionen US-Einwohner stöhnten nach Medienberichten unter der Hitzeglocke, die bereits mindestens 24 Menschen das Leben gekostet hat. Erleichterung wurde erst am Sonntag erwartet, allerdings vor allem im Nordosten. In Washington und anderswo müssen sich die Einwohner auch in der kommenden Woche noch auf Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius einstellen.
Neben der gnadenlosen Sonne machte extreme Schwüle den Menschen zu schaffen. So lagen die gefühlten Temperaturen in Washington nach Medienberichten am Freitag bei 49 Grad Celsius – so heiß war es zuletzt vor mehr als 30 Jahren. Im Central Park waren es 45 Grad Celsius – und das, obwohl es dort immer ein paar Grad kühler ist als in den Häuserschluchten der Millionenstadt.
Kein Wunder, das viele New Yorker in den eigens eingerichteten Kältestuben der Stadt Zuflucht suchten oder einfach in gekühlte Geschäfte gingen. Weil viele Läden und sogar Tiefgaragen trotz Verbotes ihre Türen weit offenließen, war das Stromnetz an seiner Kapazitätsgrenze. In vielen Wolkenkratzern liefen deshalb nur einige Fahrstühle, die Beleuchtung war auf Dämmerung geschaltet.
An der West Side plagte die Menschen noch ein ganz anderes Problem. Wegen eines Schadens an einer der größten Kläranlagen der Stadt werden in Harlem seit Tagen Unmengen Abwasser in den Hudson geleitet – ungeklärt. „Es stinkt zum Himmel“, sagte ein Harlemer. „Das kommt genau zur falschen Zeit und beim falschen Wetter.“ Einziger Trost auch dort: Zum Wochenbeginn soll es deutlich kühler werden – „nur“ noch 30 Grad. (dpa)