40 Grad plus tropische Feuchtigkeit - Millionen Amerikaner stöhnen über eine Hitzwelle. Bereits 1995 starben in Chicago 700 Menschen an Hitze.

Washington. Millionen Amerikaner leiden unter einer Hitzewelle, die als eine der schlimmsten seit Jahren gilt. Vom Mittleren Westen über Chicago bis Washington an der Ostküste herrschen seit Tagen Temperaturen um die 40 Grad. Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes starben bislang 22 Menschen an den Folgen der Wetterlage. Als besonderes Risiko für Alte und Kranke gilt, dass die Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit einhergeht. „Wenn Sie nach draußen gehen, fühlt es sich an, als schlage einem ein feuchter Schwamm ins Gesicht“, stöhnte eine Meteorologin am Donnerstag. Mehrere Städte öffneten „Kühlungszentren“ für ärmere Bewohner, die sich keine Klimaanlage leisten können.

Zugleich wird die Hitze von einer schweren Dürre im Süden begleitet. „Am schlimmsten ist es, dass auch nachts nicht richtig abkühlt“, sagte ein Wetterkundler. In der US-Hauptstadt fällt das Thermometer auch nachts kaum mehr unter 25 Grad. „Das bedeutet, dass die Menschen einfach nicht mehr abkühlen können.“

Noch ist keine Erleichterung in Sicht. Nachdem zunächst vor allem der Mittlere Westen betroffen war, verlagert die Hitzeglocke sich jetzt an die Ostküste. In der Region um die Hauptstadt Washington dürfte es in den kommenden Tagen sogar noch schlimmer werden: Dort drohen „gefühlte 115 Grad Fahrenheit“, hieß es - das wären 46 Grad Celsius.

Hitzewellen sind in den USA nichts Ungewöhnliches: Allein in Kalifornien kamen im Juli 2006 mehr als 130 Menschen ums Leben, darunter vor allem Alte und Obdachlose. Unvergessen ist die Hitze-Katastrophe im Jahr 1995, als allein in Chicago mehr als 700 Menschen starben.