Die Pflanzenschau steht unter dem Motto “Koblenz verwandelt“ und dauert bis zum 16. Oktober. Christian Wulff ist der Schirmherr der Buga.
Koblenz. Ein Meer aus Blumen am Rhein: Die Bundesgartenschau in Koblenz hat bei strahlendem Sonnenschein am Freitag ihre Tore geöffnet. „Das wird eine tolle Bundesgartenschau und ich freue mich, dass ich sie als eröffnet erklären darf“, sagte Bundespräsident Christian Wulff vor 3000 geladenen Gästen bei einem Festakt am Deutschen Eck, wo Rhein und Mosel zusammenfließen. In punkto Gartenbau würden hier in den nächsten 185 Tagen die „besten Ideen, die besten Techniken und neuesten Moden“ präsentiert, sagte Wulff als Schirmherr des nationalen Blumenfestes weiter. 36.000 Dauerkarten sind verkauft, etwa 2 Millionen Besucher werden erwartet.
Es ist in der 60-jährigen Buga-Geschichte die erste Bundesgartenschau in Rheinland-Pfalz. Unter den ersten Gästen war Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) - und er zeigte sich begeistert: „Koblenz ist wirklich aufgeblüht“. Gleich am Haupteingang erwartete die Besucher eine riesige stilisierte Krone aus Abertausenden bunter Stiefmütterchen und Tulpen. „Oh toll, oh fein“ oder „Wahnsinn“ war von einigen Gästen zu hören. Die Ausstellung erstreckt sich auf den Blumenhof am Deutschen Eck, das Kurfürstliche Schloss und die etwa 100 Meter oberhalb der Rheins thronende Festung Ehrenbreitstein.
Das Buga-Gelände ist mit 48 Hektar kleiner als viele Vorgänger. Am Schloss wurden Terrassenanlagen des preußischen Gartenbaumeisters Peter Josef Lenné rekonstruiert. Hinter dem Deutschen Eck locken ein Paradies- und ein Skulpturengarten. Das große Gartenschaugelände auf dem Festungsplateau bietet Hobbygärtnern Anschauungsunterricht. Hausgärten, Gemüsenanbau und Artenvielfalt zählen hier zu den Themen. 120 Mustergräber zeigen die Möglichkeiten der Friedhofsgestaltung. In den 23 Schauen der Blumenhallen werden Bonsai oder Kakteen gezeigt.
Der Star der Veranstaltung ist allerdings keine Pflanze, sondern eine neue Seilbahn über den Rhein. Zutritt haben nur Buga-Besucher. Ihnen bieten sich spektakuläre Ausblicke auf die 106.000-Einwohner-Stadt. Fast drei Jahre wurde für die Schau unter dem Motto „Koblenz verwandelt“ gebaut. Schnee und Hochwasser behinderten im vergangenen Winter die Arbeiten. Mit einem Buga-Budget von etwas mehr als 100 Millionen Euro - etwa die Hälfte trägt das Land Rheinland-Pfalz - wurden Parkplätze in Grünanlagen verwandelt oder schlichte Uferpromenaden in Flaniermeilen umgestaltet.
Beck sagte in seiner Rede, es seien gute Investitionen gewesen, „wenn daraus eine neue Liebe zur Heimat bei den Koblenzern und eine Gastlichkeit für Millionen Besucher entsteht“. Der Festakt am Deutschen Eck - moderiert vom Koblenzer Sänger Thomas Anders - verschaffte den ersten Besuchern mit Musik, Witz und Spektakel einen Vorgeschmack auf die rund 3000 kulturellen Buga-Veranstaltungen.
In einem ökumenischen Gottesdienst vor der Eröffnung hatte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Präses Nikolaus Schneider, noch unter anderem an die Leiden der Menschen in Japan nach dem Atomunfall erinnert. Schneider sagte danach: „Das Bewahren der Schöpfung gehört zu den Grundaufgaben jeder Generation.“ Der private Garten oder die Buga legten davon Zeugnis ab, „dass es uns gelingen kann, in einer in Unordnung geratenen Welt den Menschen ein Zuhause zu bieten“. Die Gartenschau läuft bis zum 16. Oktober.