Kim Jong Chol, Sohn des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il, hat in Singapur Luxusurlaub gemacht. Er war shoppen und besuchte ein Konzert.
Seoul. So lässt es sich leben: Während das Volk in Nordkorea hungert und von der restlichen Welt abgeschottet ist, hat der zweitälteste Sohn des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il offenbar einen ausschweifenden Urlaub in der südostasiatischen Metropole Singapur verbracht. Kim Jong Chol habe dort am Montag ein Konzert des britischen Gitarristen und Sängers Eric Clapton besucht, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Kreisen des südkoreanischen Geheimdiensts. Der südkoreanischen Tageszeitung „Chosun Ilbo“ zufolge mischte sich der 30-Jährige in schwarzen Hosen und einem T-Shirt unter die Fans und jubelte und tanzte ausgelassen.
Auf Videoaufnahmen war dem Bericht zufolge zu sehen, wie Kim Jong Chol in Begleitung von etwa 20 Freunden und Leibwächtern das überdachte Stadion betrat, in dem das Konzert stattfand. Er wurde demnach auch von mehreren Frauen mit Blumensträußen begleitet und machte vor dem Stadion zahlreiche Fotos. Der Sohn von Nordkoreas Staatschef war nach Angaben von „Chosun Ilbo“ bereits Anfang Februar nach Singapur gereist und in einem eleganten Hotel abgestiegen. Seither soll er in der Stadt unter anderem den Themenpark der Universal-Filmstudios und die Unterwasserwelt besucht sowie in großem Umfang Schmuck eingekauft haben. Nach dem Konzert sei er über China nach Nordkorea zurückgeflogen.
Kim Jong Chol ist einer von zwei älteren Brüdern von Kim Jong Un, der wahrscheinlich die Nachfolge seines Vaters an der Staatsspitze antreten soll. Berichten zufolge hält Kim Jong Il den Clapton-Fan für zu weich, weshalb sein jüngerer Bruder zum Zug kommen soll. Der älteste der drei Söhne, Kim Jong Nam, ist ein Halbbruder von Kim Jong Un. Kim Jong Chol soll im Jahr 2006 bereits Konzerte von Eric Clapton in Deutschland besucht haben.