Der Riesenkrach von Sarah Knappik mit den übrigen Bewohnern des Dschungelcamps hat für RTL Nachwehen: hervorragende Quoten.
Berlin. Das RTL-Dschungelcamp "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ ist auf dem Weg nach oben immer noch nicht am Ende angelangt. Am Dienstagabend verfolgten nach Senderangaben ab 22.15 Uhr 8,34 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 34,6 Prozent) die um rund 45 Minuten bis Mitternacht verlängerte Ausgabe, die mit dem Ausscheiden des Alt-Kommunarden Rainer Langhans endete. Der absolute Höchstwert vom Montagabend (8,66 Millionen) wurde damit zwar nicht erreicht, aber mit 50,3 Prozent in der für den Kölner Privatsender wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer erreichte RTL den Bestwert in der laufenden 5. Staffel.
Kein Wunder: Die Kandiaten legen sich ordentlich ins Zeug, um die Zuschauer zufrieden zu stellen. Dabei hätte man sich nach dem mehr oder weniger freiwilligen Ausstieg von Gelegenheitsmodel Sarah Knappik aka Sarah K. aka Sarah Dingens ein bisschen Frieden für die Dschungelkommune erhoffen können, aber nein, das wilde Gezicke unter den Star-Kandidaten geht in die nächste Runde - jetzt gerät der ehemalige GZSZ-Darsteller Peer Kusmagk in die Schusslinie der verbalen Giftpfeile. Den Zuschauer freut's und RTL sowieso: Das neue Streitpotential lässt die Quoten in die Höhe schnellen und das Produzentenherz schneller schlagen.
Rückblick: Warum Sarah Knappik das Dschungelcamp verließ
Lange hat sie sich gewehrt, aber dann waren der Druck und die Müdigkeit wohl einfach zu groß. Nach einer schlaflosen Nacht entschied Sarah Knappik, das RTL-Dschungelcamp zu verlassen. Vorausgegangen war eine Diskussion mit den restlichen Dschungelcamp-Kandidaten bis in die frühen Morgenstunden. Besonders Jay Khan musste unter den Vorwürfen von Sarah leiden, Schauspieler Peer Kusmagk geriet zwischen die Fronten und zeigte sogar Verständnis für die Anschuldigungen von Model Sarah - und bekam dafür die heftige Kritik seiner Dschungel-Mitbewohner ab.
Nach stundenlangem Gezeter ließ die Blondine schließlich den erlösenden Schrei: "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ los. Um 10.01 Uhr am Dienstagvormittag, so berichtete der Fernsehsender RTL, packte die 24-Jährige, die so viel Wirbel und damit große Medienbeachtung ausgelöst hatte, ihre Habseligkeiten und zog sich ins Hotel zurück.
+++ Porträt: Wer ist eigentlich Sarah Knappik? +++
Für die anderen Bewohner des RTL-Dschungelcamps, das seit dem 14. Januar in Betrieb ist, geht das Leben nun weiter. Auch bei der Schatzsuche. Moderator Peer Kusmagk und Schauspieler Katy Karrenbauer machten sich dafür auf den Weg. Karrenbauer musste zwei Stromkabel an eine Box halten, in einer Höhle brannte Licht, dort lagen sechs Schlüssel versteckt, die Peer suchen musste. Er trieb sie alle auf. Großes Glück in der medialen Gemeinde: RTL schüttete zur Belohnung löslichen Kaffee für alle Campbewohner aus.
Und dann die Dschungelprüfung, zu der die Sängerin Indira und der Sänger Jay gemeinsam antraten. Sieben Sterne waren maximal zu ergattern. Sechs davon hingen neben einem langen Steg über einer tiefen Schlucht. Der Steg glich einem Parcours, versehen mit Lücken, Schrägen und dünne Stellen. Mit Seilen gesichert mussten Indira und Jay Seite an Seite zum Ende des Steges gelangen. Dabei verband sie eine „magnetische Nabelschnur“. Wenn sich die beiden zu weit voneinander entfernt hätten, wäre die Schnur gerissen. Doch Indira und Jay hielten fast durch und erbeuteten sechs von sieben möglichen Sternen - sechs zusätzliche Essensrationen.
Am Abend wurde dann der nächste Dschungelcampbewohner von den Zuschauern per Telefonvoting herausgewählt. Da hätte es beinahe Jay Khan erwischt. Gemeinsam mit Rainer Langhans stand er in der engeren Auswahl. Letztendlich bekam der Ex-Kommunarde allerdings weniger Zuschaueranrufe und musste das australische Dschungelcamp verlassen.
Dabei zählten laut RTL die Stimmen vom Vortag mit, zumal am Montag keiner rausgewählt worden sei, weil sich Sarahs Ausscheiden ja bereits angebahnt habe. Die Sendung vom Montagabend hatte mit 8,66 Millionen Zuschauern den bisherigen Spitzenwert aller Staffeln seit Anfang 2004 erzielt.
Unterdessen wurde aus verschiedenen Richtungen Kritik an der Reihe laut: Ex-Kandidat Carlo Thränhardt regte sich über die Moderation von Sonja Zietlow und Dirk Bach und ihre „teilweise menschenverachtenden“ Kommentare auf. Kabarettist Dieter Hildebrandt sagte in der Radiosendung „SWR1 Leute“: "Acht Millionen Millionen Menschen sehen im Augenblick das Dschungelcamp. Diese acht Millionen sind ein Ausschnitt aus einer Bevölkerung von 80 Millionen, das heißt, zehn Prozent sehen das. Die Engländer haben irgendwann mal entschieden, zehn Prozent eines Volkes sind Idioten. Das passt dann ja genau!“ (dpa)