Der Weltrekord-Versuch der Seglerin Laura Dekker ist gefährdet, da potenzielle Sponsoren fehlen. Die Vermarktung ihres Welttörns läuft schleppend.
Amsterdam. Hollands 15-jährige Solo-Seglerin Laura Dekker ist in Geldnot - doch sie kann ihren Rekordversuch fortsetzen, als jüngster Mensch die Welt zu umsegeln. Im letzten Moment hätten private Spender 5000 Euro aufgebracht, berichtet „de Volkskrant“ am Montag. Damit könne Laura nach ihrer erfolgreichen Atlantiküberquerung mit ihrer 11,5 Meter langen Zweimaster-Jacht "Guppy“ nun unter anderem die Gebühren für die Schleusen im Panamakanal bezahlen, sagte ihr Vater Dick Dekker der Zeitung.
„Ansonsten sieht es aber nicht so rosig aus“, sagte er. Wegen des Ausbleibens potenter Sponsoren sei der Versuch seiner Tochter gefährdet, als jüngster Mensch allein die Welt zu umsegeln. Anfangs hatte es so ausgesehen, als könne Laura durch die Vermarktung ihres Welttörns reich werden. Inzwischen bittet sie Sympathisanten auf ihrer Website um Spenden von „wenigstens 10 Euro“. Zehn Prozent davon will sie einer niederländischen Organisation für den Schutz von Meerestieren zur Verfügung stellen.
„Wir sind wirklich sehr froh über Geldspenden“, sagte Lauras Vater. „Damit geben Menschen ihr wieder die Hoffnung, dass sie weitermachen kann.“ Derweil fänden neue Gespräche mit potenziellen Sponsoren statt. Zudem sei inzwischen ein Vertrag mit einem kleineren Medienunternehmen unterzeichnet worden, das eine Dokumentation der Weltreise drehen will. Wenn die sich verkaufen lässt, bekäme die Seglerin einen Teil der Erlöse.
Die junge Holländerin hofft, den Rekord der Australierin Jessica Watson übertrumpfen zu können, die drei Tage vor ihrem 17. Geburtstag im Mai 2010 von ihrer Solo-Weltumrundung zurückgekehrt war. Laura war im vergangenen August in Gibraltar aufgebrochen. Dem Start war ein fast einjähriger Rechtsstreit mit dem Jugendamt vorausgegangen, das die Tour der Minderjährigen verhindern wollte. Ende Juli 2010 gab ein Gericht schließlich grünes Licht für den Rekordversuch.