Sogar auf Spielplätzen darf in Spanien nicht mehr geraucht werden. Bei einem Verstoß, drohen Rauchern hohe Geldstrafen bis zu 60.000 Euro.
Madrid. In Spanien gibt es zum neuen Jahr ein strenges Rauchverbot. Es gilt für Restaurants, öffentliche Einrichtungen und auf Spielplätzen. Kneipenbesitzer durften bisher selbst über die Raucherlaubnis entscheiden, größere Bars und Restaurants mussten einen gesonderten Raum zur Verfügung stellen. Wird gegen die neue Regelung verstoßen, gibt es Geldstrafen zwischen 30 und 60.000 Euro. Die spanische Gesundheitsministerin befürwortet das neue Gesetz: "Wir sollten daran denken, dass mehr als 70 Prozent der spanischen Bevölkerung Nichtraucher sind. Deswegen ist es nur logisch, davon auszugehen, dass sie sich in Bars wohler fühlen, wenn es dort keinen Zigarettenrauch gibt", sagte Leire Pajin.
Die Besitzer von Gaststätten sowie Hoteliers hingegen befürchten massive Umsatzeinbußen. Das Wirtschaftsforschungsinstitut prognostiziert den Bars einen Erlösrückgang von rund zehn Prozent. Die spanische Förderation der Wirtshäuser geht davon aus, dass das Gesetz zum Abbau von bis zu 350.000 Arbeitsplätzen führen könnte. Das wäre ein harter Schlag für das schuldengeplagte und unter hoher Arbeitslosigkeit leidende Mittelmeerland, das im Dezember erst die Tabaksteuer erhöht hatte. Die Förderation rechnet damit, dass viele Spanier wegen des Rauchverbots zu Hause bleiben und nicht mehr ihre Zigarette zusammen mit einem Kaffee in einer Bar rauchen. Ein ähnlich strenges Rauchverbot hat sich in Irland allerdings kaum negativ auf den Hotel- und Gaststättenbetrieb ausgewirkt. (reuters)