Ein mit Flüchtlingen besetztes Boot ist vor einer australischen Insel zerbrochen. Dutzende Menschen ertranken, darunter sind auch Kinder.

Sydney. Drama vor der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel im Indischen Ozean: Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes hat es zahlreiche Tote gegeben. Ministerpräsident Colin Barnett erklärte, die Rettungsbemühungen liefen noch, die Bedingungen seien aber sehr schwierig. Augenzeugen berichteten, das Boot sei an Felsen zerschellt. Überall seien Trümmer und dazwischen offenbar tote Menschen zu sehen, darunter auch Kinder.

Die Zeitung "The West Australian" zeigte auf ihrer Website Bilder, wie ein hölzernes, etwa neun Meter langes Boot auf Felsen kracht und zerbricht. Ein Anwohner, der in der Nähe der Klippe lebt, Simon Prince, berichtete, er sei von lauten Stimmen wach geworden. Zuerst habe er gedacht, dass gejubelt werde, dann sei er vor sein Haus gegangen und habe Menschen auf dem Boot gesehen, die um Hilfe schrien, sagte er. "Der Motor war ausgefallen."

Prince rief die Polizei, und bald waren Dutzende Menschen auf den Klippen, die überlegten, wie sie bei dem Sturm und den großen Wellen helfen konnten. Auf dem Boot seien etwa 50 Menschen gewesen. Es habe eine Stunde gedauert, bis das Boot schließlich auf den Felsen gekracht sei, sagte Prince. Dann seien alle an Bord zur Landseite gerannt, was das schlimmste gewesen sei, was hätte passieren können. "Ich glaube nicht, dass sie schwimmen konnten." Es seien nur zwei Rettungsboote an Bord gewesen, sagte Prince. Andere Anwohner berichteten, sie hätten mitangesehen, wie Menschen ertrunken seien.

Auf der Weihnachtsinsel gibt es ein Aufnahmelager für Asylsuchende, das offenbar Ziel der Menschen war. Die australische Marine konnte offenbar einige Menschen aus dem Wasser retten.