Die 29 in Neuseeland verschütteten Bergleute sind vermutlich tot. In der Mine hat es eine zweite Explosion gegeben. Retter dürfen nicht hinein.

Wellington. Nach der Explosion in einem neuseeländischen Kohlebergwerk sind vermutlich alle 29 Bergleute tot. „Wir gehen davon aus, dass keiner das überlebt haben kann“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Kurz zuvor war es zu einer zweiten Explosion in der Mine gekommen.

Nach der ersten Explosion am Freitag gab es bislang kein Lebenszeichen von den 29 vermissten Bergleuten. Die Rettungshelfer konnten die Mine Pike River, 200 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Wellington, nicht betreten, da unter Tage weiterhin ein Brand schwelte und die Belüftung nicht funktioniert. Die Vermissten hatten alle Sicherheitsausrüstung und Sauerstoffgeräte bei sich. „Die verschütteten Männer sind etwa zwei bis zweieinhalb Kilometer innerhalb der Mine, aber weil die Bohrungen seitwärts in den Berg gehen, sind sie möglicherweise nur etwa 120 Meter unter der Oberfläche“, hatte der Unternehmenschef der Mine erklärt.

Zwei leicht verletzte Männer hatten sich am Freitag retten können. Die Rettungskräfte befragten die beiden, um den Hergang des Unglücks rekonstruieren zu können. Bei ihnen soll es sich um einen 50- und einen 24-Jährigen handeln.

Ein Sprecher des Unternehmens sprach von einer Gasexplosion. Bergbau-Experten mutmaßten, es könne sich um eine Explosion von Methangas oder Kohlenstaub oder einer Kombination aus beidem handeln. An den Belüftungsschächten wurden große Mengen Methangas festgestellt.

Ein Kameramann des Fernsehsenders TVNZ sagte laut der britischen BBC, es sehe aus, als habe es eine große Druckwelle gegeben. Er sprach von verkohlten Bäumen, Rauch und einer zerstörten Hütte.

Ein Vertreter der Gewerkschaft sagte Radio New Zealand, Pike River habe gute Sicherheitsstandards. Oberhalb der Mine versammelten sich Angehörige der Bergleute.

In Chile waren Mitte Oktober nach 69 Tagen Warten und Bangen alle 33 Kumpel aus einer Mine gerettet worden . Sie waren in mehr als 600 Metern Tiefe gefangen gewesen. Nie zuvor hatten Bergleute so lange unter Tage ausharren müssen. Ihre Rettung machte weltweit Schlagzeilen als das „Wunder von San José“.