Reinhard Marx wurde von Papst Benedikt XVI. zum Kardinal ernannt. Er ist der achte deutsche Kardinal im Vatikan und mit 57 Jahren auch der jüngste.
Vatikanstadt. Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx (57) wird Kardinal. Das gab Papst Benedikt XVI. am Mittwoch in Rom bekannt. Zusammen mit 23 weiteren kirchlichen Würdenträgern wird Marx am 20. November in den päpstlichen Senat aufgenommen. Damit gehört der Münchner Erzbischof zum Kreis der Kardinäle unter 80 und wäre damit bei einer künftigen Papstwahl stimmberechtigt. Ebenfalls zum Kardinal ernannte Benedikt XVI. den seit langem in Rom tätigen Kirchenhistoriker Walter Brandmüller (81).
Damit stammen nunmehr acht Purpurträger aus Deutschland: außer Marx und Brandmüller sind das der ehemalige vatikanische Ökumene-Minister Walter Kasper (77), der langjährige Kurienerzbischof Paul Josef Cordes (76), der Münchner Alt-Erzbischof Friedrich Wetter (82), der Kölner Erzbischof Joachim Meisner (76), der Berliner Erzbischof Georg Sterzinsky (74) und der Mainzer Bischof Karl Lehmann (74). Marx ist der jüngste Kardinal aus Deutschland. Seit 1914 wurden alle Münchner Erzbischöfe in den Kardinalsrang erhoben.
Benedikt XVI. hatte Marx im November 2007 vom Trierer Bischofsstuhl nach München berufen. Der gebürtige Westfale ist der Wirtschafts- und Sozialexperte der Deutschen Bischofskonferenz. Vor zwei Jahren veröffentlichte er den Bestseller „Das Kapital“. Darin redet er Politikern und Wirtschaftsbossen ins Gewissen und fordert eine Rückbesinnung auf die Katholische Soziallehre.
Seit 2009 ist Marx auch Vizepräsident der EU-Bischofskommission Comece seit Oktober dieses Jahres Großkanzler der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), der einzigen Einrichtung dieser Art im deutschen Sprachraum. Brandmüller lehrte von 1971 bis 1997 als Professor an der Universität Augsburg. Von 1998 bis 2009 war er Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, dem er seit 1981 angehörte.