Im Nordwesten des Landes hatten heftige Regenfälle die Erdmassen losgelöst. Die Verschütteten hatten dort auf einen Reisebus gewartet.

Bogotá. Bei einem riesigen Erdrutsch sind im Nordwesten Kolumbiens bis zu 30 Menschen ums Leben gekommen. Zunächst war in nationalen Medien von 20 Vermissten berichtet worden. Der Bürgermeister einer Gemeinde in der Nähe der Unglücksstelle nannte am Dienstag die höhere Zahl. Der Erdrutsch in der Provinz Antioquia wurde durch heftige Regenfälle ausgelöst.

Bei den meisten Verschütteten handelte es sich um Reisende, die einen wartenden Bus erreichen wollten. Sie überquerten am Vortag trotz behördlicher Warnungen einen bereits für Fahrzeuge unpassierbaren Straßenabschnitt in den Bergen zu Fuß. Plötzlich löste sich der bewaldete Hang oberhalb der Straße auf einer Breite von mehreren hundert Metern. Die Geröll- und Schlammmassen rissen die Menschen und auch mehrere Häuser in Sekundenschnelle fort.

Rettungskräfte mit Suchhunden waren am Ort des Unglücks in der Gemeinde Giraldo im Einsatz. Sie mussten die Arbeit jedoch wegen neuer Erdrutsche und einbrechender Dunkelheit zunächst einstellen. Die Helfer hatten kaum noch Hoffnung, Überlebende zu finden. „Bisher haben wir noch keinen der Verschütteten finden können“, sagte der Bürgermeister.