Stephanie zu Guttenberg kritisiert die exzessive Körperlichkeit der Pop- und Fernsehprominenz. Auch Heidi Klums Show wird angeprangert.
Bergisch Gladbach. Günther Klum, der Vater von Topmodel Heidi Klum, hat kritische Äußerungen von Stephanie zu Guttenberg zu seiner Tochter und ihrer Castingsendung „Germany's Next Topmodel“ zurückgewiesen. Vor allem verwahrte er sich dagegen, Klum und die Popsängerin Lady Gaga mit Blick auf ihr Auftreten und ihre mögliche Wirkung auf Kinder und Jugendliche „in einen Topf zu werfen“. „Da schaut Frau Guttenberg anscheinend nicht viel fern“, sagte Günther Klum am Dienstag in Bergisch Gladbach.
Die Ehefrau des Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg kritisiert den sogenannten Sex-Chic der Pop- und Fernsehprominenz . „Wenn ich in meinem Umfeld erlebe, dass schon neunjährige Mädchen Topmodel-Shows im Fernsehen schauen oder mit Begeisterung vom neuen Videoclip von Lady Gaga - schwarzes Leder-Mieder, Strapse, freie Pobacken - erzählen, dann mache ich mir gelegentlich Sorgen um das Frauenbild, mit dem diese Kinder aufwachsen“, schreibt sie in ihrem Buch „Schaut nicht weg“, aus dem die „Bild“-Zeitung Auszüge veröffentlicht hat. Guttenberg bezweifelt, dass Grundschülerinnen wirklich schon einschätzen könnten, „dass die exzessive sexualisierte Körperlichkeit ihrer großen Vorbilder Klum und Gaga nichts mit ihnen zu tun hat“.
Günther Klum entgegnete: „Haben Sie bei 'Topmodel' schon mal nackte Brüste oder einen nackten Hintern gesehen?“ Die Sendung sei „sehr sauber“ und „sehr moderat“. „Da gibt es viele, viele andere, die viel mehr zeigen und ganz anders drauf sind“, sagte er und fügte hinzu: „Es reicht schon die letzte Seite derselben Ausgabe der 'Bild-Zeitung' anzugucken: Da sieht man dann Lady Gaga in diesem seltsamen Outfit. Hallo?“ Die Popdiva ist darauf in einem ihrer Bühnenkleider für die MTV Video Music Awards zu sehen, das rohen Fleischstücken nachempfunden war. Für Günther Klum ist die ProSieben-Sendung „Germany's Next Topmodel“, die im Frühjahr 2011 bereits in die sechste Staffel geht , sogar „ein Vorbild, weil sie die Träume der Mädchen beschreibt.“ Die Kandidatinnen müssten auch mindestens 16 Jahre alt sein, um sich bewerben zu können, sagte er.
Stephanie zu Guttenberg (33) ist die Präsidentin der deutschen Sektion der Organisation Innocence in Danger, einem Verein gegen Kindesmissbrauch. Sie sorge sich, dass ihre Töchter durch Medienbilder vermittelt bekommen, Frauen seien nur dann etwas wert, wenn sie sexuell attraktiv seien, schreibt sie.