In der US-Hauptstadt haben Zehntausende Konservative gegen Barack Obama demonstriert. In zwei Monaten sind Kongresswahlen.
Washington. Sarah Palin hat es geschafft: Die ehemalige Vize-Präsidentschaftskandidatin der Republikaner hat Zehntausende Menschen mobilisiert, die zusammen mit ihr vor dem Lincoln Memorial in der amerikanischen Hauptstadt demonstriert haben - gegen Barack Obama . „Wir müssen Amerika wiederherstellen, wir müssen die Ehre Amerikas wiederherstellen“, rief sie.
Organisiert hatte die Veranstaltung Glenn Beck, Moderator des Fernsehsenders Fox News, der den Republikanern nahe steht. Laut Beck war die Demonstration gar keine politische Veranstaltung, sondern eine Demonstration für traditionelle Werte und Gottesglauben. „Restoring Honor“ (Die Ehre wiederherstellen), hieß das offizielle Motto. „Amerika beginnt heute, sich wieder zu Gott zu wenden“, sagte Beck. Er sprach von mehreren Hunderttausend Demonstranten.
Die Demonstration sollte auch die Stärke der rechten „Tea-Party-Bewegung“ beweisen, mit der Sarah Palin seit einem Jahr durchs Land zieht. Bis zu den Kongresswahlen sind es nur noch zwei Monate, zahlreiche "Tea-Party"-Mitglieder wollen kandidieren. Sollten sie erfolgreich sein, könnte Obamas parlamentarische Mehrheit ins Wanken kommen.
Auch der Ort der Demonstration sorgte für Furore: An der Gedenkstätte für Abraham Lincoln, den 16. Präsidenten der USA, hielt vor genau 47 Jahren der später ermordete schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King seine berühmte „I have a dream“-Rede über eine Gesellschaft ohne Rassenschranken. Einige Bürgerrechtler fühlten sich dadurch provoziert. Allerdings sprach auch Alveda King, eine Nichte des Bürgerrechtlers, vor dem Denkmal Lincolns. Sie meinte, die derzeit schlechte Wirtschaftslage „reflektiert die moralische Armut Amerikas.“ (dpa/abendblatt.de)