Statt Industrieabfällen fanden brasilianische Behörden 22 Tonnen Haushaltsmüll. Das Schiff muss binnen 10 Tagen nach Hamburg zurück.

Porto Alegre/ Sao Paulo. In Brasilien sollte ein Schiff aus Hamburg mit Industrieabfällen einlaufen. Doch anstelle der Industrieabfälle fanden brasilianische Behörden eine illegale Mülladung aus Deutschland und beschlagnahmten sie. Ein Container mit 22 Tonnen Haushaltsabfällen, wie Wegwerfwindeln und Putzmittel, wurde laut dem staatlichen Umweltinstitut Ibama im Hafen von Rio Grande im Süden des Landes sichergestellt. Die aus Hamburg verschiffte Ladung war von der koreanischen Reederei Hanjin Shipping als Industrieabfall für eine Recycling-Anlage deklariert worden. Stattdessen habe der Container jedoch „alle Art verunreinigter Abfälle“ enthalten. Die Behörden ordneten einen Rücktransport des Mülls nach Deutschland binnen zehn Tagen an.

Gegen die Reederei Hanjin Shipping sei ein Bußgeld in Höhe von umgerechnet 660.000 Euro verhängt worden, das brasilianische Entsorgungsunternehmen müsse umgerechnet 180.000 Euro zahlen. Ursprünglich stammt der Müll aus Tschechien.

Im vergangenen Sommer waren in Brasilien knapp 1500 Tonnen illegal eingeführter Haushaltsmüll aus Großbritannien beschlagnahmt worden, darunter Spritzen, Kondome und Windeln sowie Batterien, Essensreste und Kleidung. Auch damals war der Müll falsch als Plastik deklariert gewesen, das in dem südamerikanischen Land hätte recycelt werden sollen.

.