Die Tests werden für weitere 24 Stunden fortgeführt. Der Druck in der Glocke stieg zuletzt leicht an - das ist ein gutes Zeichen.
New Orleans. Der Konzern BP will die provisorischen Abdichtung des Öllecks im Golf von Mexiko weitere 24 Stunden lang testen. Das teilte der Sonderbeauftragte der US-Regierung für die Umweltkatastrophe, Thad Allen, am Samstag mit. BP hatte als Belastungsphase zunächst 48 Stunden veranschlagt. Auf Videobildern war am Samstag zu sehen, dass die Auffangglocke weiterhin angeschlossen war.
Die Ventile sollten sofort geöffnet werden, wenn es Anzeichen gebe, dass durch den Druck des aufsteigenden Öls neue Lecks entstünden, hatte BP am Freitagabend erklärt. Vizepräsident Kent Wells sagte am Samstag, es gebe keine Hinweise auf Lecks in der Ölquelle. Der Druck in der Glocke stieg nach seinen Angaben leicht an. Das war ein gutes Zeichen, denn fallender Druck könnte ein Hinweis auf ein unterirdisches Leck sein.
Insgesamt war der Druck des ausströmenden Öls geringer als erwartet. Nach Ansicht der Wissenschaftler gibt es Allen zufolge dafür zwei mögliche Erklärungen: Erstens sei es denkbar, dass nach nunmehr drei Monaten des unkontrollierten Ölaustritts das Reservoir allmählich zur Neige gehe. Zum zweiten bestehe aber auch das Risiko, dass es irgendwo in der Quelle eine noch nicht entdeckte undichte Stelle gebe.
Die 68 Tonnen schwere Kappe ist nur eine provisorische Lösung. Die offene Quelle soll durch zwei Entlastungsbohrungen endgültig zum Versiegen gebracht werden, von denen die erste frühestens Ende Juli vollendet ist.