Nach seiner Entschuldigung für die umstrittene Elefantenjagd diskutieren die Medien in Spanien über Corinna zu Sayn-Wittgenstein.
Madrid. Es wird nicht ruhig um den spanischen König Juan Carlos. Gerade erst hat sich der 74-Jährige für seine Elefantenjagd in Afrika entschuldigt, da sorgt er bereits für neue Schlagzeilen in den spanischen Medien. Juan Carlos soll seit Jahren eine Beziehung zu Prinzessin Corinna zu Sayn-Wittgenstein haben. Wie die "El Mundo" schreibt, könnte seine Ehe mit Sofia nur noch Fassade sein. Die Gerüchteküche in Spanien brodelt schon seit Jahren. Corinna war von 2000 bis 2005 mit Prinz Casimir zu Sayn-Wittgenstein verheiratet. Seit Jahren begleitet sie den König auf Auslandsreisen. Beim Laureus Sport Award zeigten sich die beiden 2006 erstmals öffentlich gemeinsam. Bislang schwieg die Presse aus Anstand. Doch seit der Elefantenjagd in Botsuana steht König Juan Carlos in Spanien in der Kritik.
Zur öffentlichen Reue des spanischen Königs schreibt die linksliberale Madrider Zeitung „El País“ am Donnerstag: „Die Erklärung von Juan Carlos gereicht dem König zur Ehre. Noch nie hat eine politische Autorität in Spanien so offen einen Fehler eingestanden. Der Monarch hat versprochen, dass sich so etwas nicht wiederholen wird. Nun liegt es an den Politikern und vor allem an der Regierung festzulegen, in welcher Form das Königshaus modernisiert werden soll. Es ist längst überfällig, das Funktionieren der Monarchie den heutigen Zeiten anzupassen. Dabei darf man nicht, wie die Skandalpresse oder der Populismus es tun, die Kritik an einem Mitglied des Königshauses oder am König selbst mit einer Debatte über die Zukunft der Monarchie verwechseln.“
Am Mittwoch hatte der König wegen seiner umstrittenen Elefantenjagd die Spanier öffentlich um Entschuldigung gebeten. „Ich bedauere das sehr“, sagte der Monarch. „Ich habe mich geirrt. So etwas wird nicht wieder vorkommen.“ Die Reise zur Elefantenjagd in Afrika war bekanntgeworden, weil der König sich in Botsuana eine Hüfte gebrochen hatte und in Madrid operiert werden musste.
Vor dem Verlassen des Madrider Krankenhauses räumte Juan Carlos am Mittwoch vor Journalisten ein, dass der Jagdausflug ein Fehler gewesen sei. Er entschloss sich zu diesem ungewöhnlichen Schritt, nachdem in der Öffentlichkeit scharfe Kritik an seinem Verhalten laut geworden war. In den europäischen Monarchien kommt es äußerst selten vor, dass ein König oder eine Königin einen Fehler eingesteht und sich öffentlich dafür entschuldigt.
Juan Carlos hatte fünf Tage nach dem Unfall von den Ärzten die Erlaubnis erhalten, das Krankenhaus zu verlassen. Er habe sich von der Hüftoperation gut erholt und könne sich weitgehend selbstständig bewegen, sagte der Madrider Klinikdirektor Javier de Joz. Nun stehe eine mehrwöchige Rehabilitation an.
Der Monarch hatte sich am vergangenen Freitag am Rande einer heftig kritisierten Elefantenjagd in seiner Unterkunft die rechte Hüfte gebrochen. Er war in einem Privatjet nach Madrid zurückgeflogen worden. Dort wurde ihm eine Prothese eingesetzt.
Der private Jagdausflug war erst nach dem Unfall bekanntgeworden. Juan Carlos war in einem Safari Camp über eine Stufe gestolpert. Die extravagante Reise des Königs, der Ehrenpräsident der spanischen Sektion der Umweltschutzorganisation WWF ist, hatte in Spanien auch angesichts der Wirtschaftskrise des Landes Empörung ausgelöst. Der WWF hatte den König nahegelegt, sein Ehrenpräsidentenamt niederzulegen.
Mit Material von dpa