Ein Regionalzug war in der Nacht bei Mühlheim am Main auf einen Bauzug geprallt. Der Lokführer der Regiobahn und zwei Bauarbeiter starben.
Mühlheim am Main. Beim Zusammenprall einer Regionalbahn mit einem Schienenbagger sind im hessischen Landkreis Offenbach drei Menschen ums Leben gekommen. 13 Personen seien bei dem Unglück in der Nacht zu Freitag nahe Mühlheim am Main verletzt worden, sechs davon schwer, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Bei keinem der Schwerverletzten bestehe Lebensgefahr. Sechs Unfallopfer wurden zur Behandlung in Krankenhäuser in Offenbach und Hanau gebracht. Unter den Verletzten ist nach Angaben der Bundespolizei Koblenz auch der Kundenbetreuer aus der betreffenden Regionalbahn. Nach Angaben der Deutschen Bahn bleibt die Bahnstrecke zwischen Hanau und Offenbach am Freitag gesperrt.
Der Passagierzug war gegen 1 Uhr aus zunächst ungeklärter Ursache nahe dem Mühlheimer Stadtteil Dietesheim mit dem Baufahrzeug kollidiert und entgleist. Die beiden Züge wurden durch die Wucht des Aufpralls ineinandergeschoben, die Regionalbahn kippte zur Seite.
Bei den drei Getöteten handelt sich um den Lokführer des Regionalzuges und zwei Bauarbeiter, die in der Nacht mit Gleisarbeiten beschäftigt waren. Der getötete Zugführer konnte auch mehrere Stunden nach dem Unglück noch nicht aus dem völlig zerstörten Führerhaus geborgen werden. "Die Bergungsarbeiten laufen auf Hochtouren“, sagte Polizeisprecher Reza Ahmari. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
In dem Regionalzug, der laut Bahn auf dem Weg von Frankfurt/Main nach Wächtersbach war, hatten etwa 35 Reisende gesessen. Insgesamt waren seit dem Unglück mehr als 200 Rettungskräfte im Einsatz. Die Bahnstrecke von Hanau nach Frankfurt, auf der auch viele Pendler unterwegs sind, wurde in der Nacht gesperrt. Die Züge aus Fulda etwa sollten ab Hanau über Frankfurt-Ost umgeleitet werden.
Dadurch sei im Nah- und Fernverkehr mit Verspätungen zu rechnen. Auf dem Abschnitt sei am Freitag kein Halt in Offenbach möglich. Von Frankfurt fahrende Züge der Linien S 8 und S 9 enden in Offenbach Ost. Für die Weiterfahrt soll dort ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden. Reisende und Angehörige können sich bei der Deutschen Bahn unter der Rufnummer 0800/ 3 111 111 erkundigen.
Mit Material von dpa und dapd