Die Motoren des Luxusliners “Azamara Quest“ wurden nach einem Brand im Maschinenraum lahmgelegt. An Bord sind 600 Touristen aus Europa und den USA.
Manila. An Bord eines Kreuzfahrtschiffes mit rund 1000 Passagieren, darunter 600 Touristen aus den USA und Europa, ist am Sonnabend vor Borneo ein Feuer ausgebrochen. Der Brand im Maschinenraum der "Azamara Quest“ habe schnell gelöscht werden können, teilte die in Malta ansässige Reederei Azamara Club Cruises auf ihrer Webseite mit.
Fünf Besatzungsmitglieder erlitten Rauchvergiftungen. Eine Person befinde sich in kritischem Zustand und müsse in einem Krankenhaus behandelt werden. Passagiere seien bei dem Brand nicht verletzt worden. Das Schiff liege rund 200 Seemeilen vor der Küste von Balikpapan auf der Insel Borneo im Indonesischen Archipel. Nach Angaben eines Sprechers der philippinischen Marine sind Rettungsmannschaften der Marine und der Küstenwache auf dem Weg zu dem antriebslos im Meer treibenden Schiff.
Im Laufe des Sonnabends sollen Schiffe der Küstenwacht das Kreuzfahrtschiff etwa 140 Kilometer südwestlich des Tubbataha-Riffs erreichen. Bislang sei keine direkte Kommunikation mit der Besatzung der "Azamara Quest“ zustande gekommen, sagte der Sprecher der Küstenwacht, Korvettenkapitän Algier Ricafrente. Derzeit werde untersucht, warum die philippinischen Behörden während des Brandes keinen Notruf erhalten hatten.
Die "Azamara Quest“ befinde sich nahe der indonesischen Insel Borneo in ruhigen Gewässern, teilte die Reederei mit. Techniker hätten einen der Schiffsmotoren wieder in Betrieb genommen. Klimaanlagen, Kühlsysteme und Wasserversorgung funktionierten.
Reederei hatte schon mit mehreren Unglücken zu kämpfen
Die "Azamara Quest“ kam aus Hongkong und war unterwegs nach Singapur. Bordtechniker sind nach Angaben der Reederei dabei, den Antrieb des Schiffes zu reparieren. Nach dem Brand soll der Luxusliner direkt nach Sandakan auf Malaysia fahren. Das Unternehmen Azamara Club Cruises gehört zur Reederei Royal Caribbean Cruises. Der Vorfall an Bord der „Azamara Quest“ war der bislang letzte in diesem Jahr an Bord eines Kreuzfahrtschiffes.
+++ Kreuzfahrten trotz Costa-Unfällen beliebt +++
Zuletzt hatte in der Kreuzfahrt Ende Februar ein Stromaufall der "Costa Allegra" im Indischen Ozean für Aufsehen gesorgt. Nach einem Brand im Maschinenraum mussten 627 Passagiere drei Tage ohne Strom auskommen. Das manövrierunfähige Schiff wurde schließlich auf die Seychellen-Insel Mahé geschleppt. Im Januar lief vor Italien die "Costa Concordia“ auf Grund, dabei kamen 32 Menschen ums Leben. Die beiden Costa-Schiffe gehören zur Reederei Costa Crociere, die wiederum Teil des weltgrößten Kreuzfahrtunternehmens Carnival Corp ist.
Vor zehn Tagen schließlich war auf dem Kreuzfahrtschiff "Queen Mary 2“ der Reederei Cunard auf dem Weg von Australien nach Japan für mehrere Minuten der Strom ausgefallen .
Mit Material von dpa und dapd