In Spanien gibt es keine landesweite gesetzliche Regelung für die Prostitution. Sexuelle Dienstleistungen sind weder erlaubt noch verboten.
Barcelona. Barcelona will die Straßenprostitution im gesamten Stadtgebiet untersagen. Dies sieht der Entwurf für eine Verordnung sieht vor, der dem Rat der zweitgrößten spanischen Stadt vorgelegt wurde. Danach sollen Prostituierte und deren Freier bei Verstößen gegen das Verbot mit Geldbußen zwischen 300 und 3000 Euro belegt werden.
Bisher ist die Prostitution in der katalanischen Metropole nur in bestimmten Gegenden wie zum Beispiel in der Nähe von Schulen verboten. Die Polizei muss nach den geltenden Bestimmungen bei Verstößen zunächst Verwarnungen erteilen und darf Bußgelder erst im Wiederholungsfall erheben. Das geplante generelle Verbot wird nach Medienberichten vom Donnerstag von den katalanischen Nationalisten (CiU) von Bürgermeister Xavier Trias und der konservativen Volkspartei (PP) unterstützt, die im Stadtrat die Mehrheit haben.
Danach soll die Polizei künftig Geldstrafen ohne vorherige Verwarnungen verhängen. Verhandlungen auf der Straße über sexuelle Dienste sollen mit einer Buße von 300 Euro belegt werden. Werden solche Gespräche in der Nähe einer Schule geführt, erhöht sich die Buße auf 750 Euro. Sexualakte mit Prostituierten an öffentlich zugänglichen Orten sollen mit 1500 bis 3000 Euro bestraft werden.
In Spanien gibt es keine landesweite gesetzliche Regelung für die Prostitution. Sexuelle Dienstleistungen sind weder erlaubt noch verboten. Das Madrider Parlament hatte es 2009 abgelehnt, die Prostitution als eine Erwerbstätigkeit anzuerkennen. Die Abgeordneten konnten sich aber auch nicht dazu durchringen, käuflichen Sex generell zu verbieten.