Die Gewalt gegen Bahnmitarbeiter nimmt zu. Schaffner werden vor allem bei Fahrkartenkontrollen oder Großveranstaltungen angegriffen.
Hamburg. Die Deutsche Bahn hat für 2011 eine Statistik zur Sicherheit in Zügen und auf Bahnhöfen des Bundesgebietes vorgelegt. Daraus geht hervor, dass das Bahnpersonal selbst immer häufiger zum Ziel aggressiver Übergriffe wird, wie die "Süddeutschen Zeitung" berichtet, der die Unterlagen vorliegen. Dem Sicherheitsbericht zufolge meldeten Bahnmitarbeiter im vergangenen Jahr 748 Fälle von Körperverletzungen. Das seien zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.
Vor allem bei Fahrkartenkontrollen komme es häufiger zu Aggressionen, aber auch im Umfeld von Großveranstaltungen, wie etwa Fußballspielen oder Volksfesten, sagte Gerd Neubeck, Leiter der Konzernsicherheit der Deutschen Bahn. Einige Menschen respektierten das Einschreiten eines Mitarbeiters in Bahnuniform nicht so ohne weiteres, sondern reagierten schnell aggressiv. Die Konfliktbereitschaft einiger Menschen sei gestiegen. Das sei wohl ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Ein Grund für die steigenden Zahlen könnte auch der interne Aufruf an die Mitarbeiter sein, jeden noch so kleinen Vorfall zu melden, sagte Neubeck weiter. Auch habe man das Sicherheitspersonal von 3200 auf 3700 Mitarbeiter aufgestockt. Je häufiger jemand also einschreite, desto eher könne es auch zu einem Übergriff kommen.
Die Zahl der Übergriffe in allen Zügen und Bahnhöfen betrug dem Bericht zufolge 1679 - und ging damit um elf Prozent zurück. Bei 5,3 Millionen Fahrgästen am Tag ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Körperverletzung zu werden, insgesamt also gering.