Samba, Sonne und Spaß: Millionen Schaulustige verfolgten die legendäre Karnevalsparade von Rio de Janeiro. Auch Popstar Jennifer Lopez feierte mit.
Rio de Janeiro. Karneval bei 30 Grad und leichtbekleidete Mädchen? Das gibt es nur in Rio: Unter den Augen von Millionen Zuschauern sind auf dem Höhepunkt des brasilianischen Straßenkarnevals tausende Samba-Tänzer durch das legendäre Sambodrom in Rio de Janeiro gezogen. In VIP-Logen verfolgten die Sängerinnen Jennifer Lopez und Fergie den leidenschaftlichen Wettstreit der Samba-Schulen: knapp bekleidete Solotänzerinnen auf den Wagen, psychedelisch wirkende Flamingo-Darsteller auf Stelzenbeinen, Narren mit riesigen Fußbällen und Bauchtänzer.
Lopez war als Gast eines Bierbrauers geladen, während Fergie für einen Shampoo-Hersteller warb. Beide beteiligten sich nicht an der Parade. Lopez winkte jedoch dem Publikum aus ihrer Loge im Sambodrom zu. Der Bierbrauer zeigt in Brasilien seit Wochen einen Werbespot, in dem Lopez Samba tanzt.
Der Regisseur des Films, Heitor Dhalias, sagte der Zeitschrift "Quem", Lopez habe die komplizierten Schritte innerhalb weniger Minuten gelernt. "Am Tag des Drehs kam Jennifer, ging in die Maske und lernte dann in einer halben Stunde Samba", erklärte er. "Sie hatdiesen Latino-Schwung."
Ein rivalisierender Bierhersteller zeigte einen Werbespot, in dem drei verlotterte übergewichtige Brasilianer den «Playboy»-Gründer Hugh Hefner anbeten. Auch Hefner hatte offenbar geplant, zum Karneval nach Rio zu reisen. Brasilianische Medien berichteten allerdings, der 85-Jährige habe aus gesundheitlichen Gründen in letzter Minute abgesagt. An seiner Stelle reiste den Berichten zufolge sein 21 Jahre alter Sohn Cooper gemeinsam mit sechs Playmates an.
Schauspieler Richard Dean Anderson, der in den 80er-Jahren mit der Fernsehserie "MacGyver" berühmt wurde, war der Stargast in Salvador. Dort fanden die zweitgrößten Karnevalsfeiern des Landes statt. "Du meine Güte, was für ein Ereignis, was für eine Feier!", twitterte Anderson.
Die Zuschauer waren sich nicht einig darüber, ob die Anwesenheit der Prominenten für den Karneval von Rio von Bedeutung ist. "Mir ist es ehrlich gesagt völlig egal, ob Berühmtheiten da sind oder nicht", sagte die 23-jährige Studentin Monica Linsay, die das erste Mal das Sambodrom besuchte. "Mir sind die Marketing-Tricks egal. Ich bin hier, um die Parade zu sehen." Ligia Santos dagegen freute sich über die Prominenten. "Das bedeutet, dass wir die Schönheit, die wir hier haben, mit der Welt teilen. Was wir haben, wird sie umhauen."