Millionen Menschen diskutierten 2011 in Deutschland, was oder wer die 24-jährige Sarah Knappik eigentlich ist. Dr. Bob sieht sie als “persönliche Favoritin“.
Berlin. Eine Möchtegern-Diva im Dschungel? Ein Model voller Allüren? Eine Frau mit viel Selbstbewusstsein, die sich auch traut, ekelige Mutproben abzulehnen? Eine egozentrische Zicke, die nie zuhört? Eine Blondine mit Borderline-Syndrom, die nur nervt? Millionen Menschen diskutieren in Deutschland, was die 24-jährige Sarah Knappik eigentlich ist. Rekordverdächtige sechsmal in Folge hatten die RTL-Zuschauer die blonde Bochumerin (“Ich hab vor nichts Angst, nur vor der Toilette“) per Telefonabstimmung zu den Ekel-Prüfungen der Dschungelshow geschickt. Ihr Verhalten: ein Fest für Freunde des Fremdschämens.
Sarah Knappik (25), Teilnehmerin des RTL-Dschungelcamps 2011, wird im Nachhinein von Dr. Bob für Tapferkeit gelobt. Der für die gesundheitliche Betreuung der Kandidaten zuständige Sanitäter Robert McCarron (61) sagte laut RTL, sie sei seine „Favoritin“. Er habe vorher noch nie erlebt, dass eine Gruppe ein Mitglied derart gemobbt hätte. „Sie haben sie ja fast gelyncht“, sagte er. „Ich habe großen Respekt vor ihr, denn die meisten Leute wissen ja nicht, dass sie am Tag vor dem Einzug ins Camp einen Hitzschlag und Sonnenbrand hatte.“ Er habe sie in der Nacht fünf Stunden behandelt. „Aber sie wollte damals, dass niemand das erfährt. Sie wollte kein Mitleid oder eine Sonderbehandlung. Sie hatte dann eine sehr harte Zeit im Camp. Ja, Sarah ist bislang meine ganz persönliche Favoritin.“
Umstritten: ihr angeblicher Vegetarismus. Immer wieder betonte Knappik, wie gern sie Tiere habe und dass sie deshalb keine essen könne. Sie weigerte sich beispielsweise, Kakerlakensaft zu trinken. Doch nachdem recht aktuelle Bilder von einer fleischessenden Sarah auftauchten, gab es starke Zweifel an der von ihr behaupteten Ernährungsweise. Die Tierrechtsorganisation PETA lud die Dschungelcamp-Aussteigerin deshalb sogar per Pressemitteilung zu einem „kostenlosen Veggie-Kochkurs“ ein: weil man sich nicht sicher sei, ob sich Knappik „darüber im Klaren ist, was Vegetarier essen und was nicht“.
Knappiks Englisch gilt als schlecht. „What happens when we break?“ fragte sie einmal, um die Konsequenzen einer Übelkeit zu erfahren. „My air was away!“, formulierte sie, um auszudrücken, dass ihr die Luft wegblieb. Was sie ernst meint oder was RTL geschickt zurechtschneidet: so genau weiß das keiner.
Knappik kam am 5. Oktober 1986 zur Welt, erst 2010 zog sie vom Ruhrgebiet nach Berlin. Laut RTL schreibt sie neben dem Modeln Lieder, treibt gerne Sport und unternimmt viel mit ihren Freunden. Bekannt machte sie - zumindest bei den Leuten, die das gucken - ihre Teilnahme an der dritten Staffel von Heidi Klums Castingshow „Germany's next Topmodel“ (ProSieben) im Jahr 2008. Dort zählte sie zu den auffälligsten und beliebtesten Charakteren und machte mit Sprüchen wie „Zack die Bohne“ und „Rock die Ziege“ auf sich aufmerksam - neben ihrer damaligen Busenfreundin und inzwischen guten Feindin Gina-Lisa Lohfink.
Es folgten Auftritte in Sendungen wie „Das perfekte Promi-Dinner“ (Vox) oder die Gründung des eigenen Modelabels „Vision Wonderland“. Sarah Knappik: eine Karriere im deutschen Medienzirkus des 21. Jahrhunderts. Im Januar 2011 ist sie für ein paar Tage bei Deutschlands Dschungelshow-Fans „weltberühmt“.