Die Persönlichkeit der Kandidaten wird bis zur Schamgrenze getestet. Dabei duldet der Pop-Titan keinen Rivalen. Bilder zur Casting-Show.
Berlin. Weg war er. Das war ein Auftakt nach Maß für die Bohlen-Show. Die Rede ist von Schauspieler Max von Thun (31), Kurzzeit-Jury-Mitglied der neuen Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" , kurz DSDS. Interessant hätte es werden können, zwischen ihm und Dieter Bohlen (54), aber es gab Zoff beim ersten Casting in Berlin.
"Das war glaub ich nichts Privates. Ich denke nicht, dass Max was gegen mich hat und ich habe überhaupt nichts gegen Max", stellt Dieter Bohlen auf der Internetseite des Senders RTL klar. Da heißt es auch weiter "Dieter und Max finden es völlig okay, dass eine Jury nicht immer einer Meinung ist." Doch die Wahrheit ist manchmal einfacher als viele Worte: Die Chemie stimmte nicht.
Oder passte Bohlen vielleicht nicht, dass Max von Thun ihm in puncto Kritik in seinen ersten zehn Minuten in nichts nachstand. Hatte Bohlen keine Lust auf Konkurrenz? Wie dem auch sei. Nun hat sie jedenfalls begonnen, die sechste Staffel der bekannten Casting-Show.
Und was erwartet die Zuschauer? Noch mehr Gefühl und noch mehr Geschichten verspricht der Sender. Doch, halt! Was ist mit den Talenten? Lag in den ersten Staffeln der Fokus sicher noch auf den Popstars von morgen, änderte sich das Konzept von DSDS zumindest in den Castings der letzten Staffel hin zur Gefühlsduselei. Und sind nicht gerade bei der fünften Staffel die ins Finale gekommen, die vom Schicksal auch wirklich schwer getroffen waren? Der arbeitslose Thomas Godoj (30), "ohne Plan B", wurde schließlich Superstar, und der libanesische Kriegsflüchtling Fady Maalouf (29) brach bei jeder Gelegenheit in Tränen aus. Nicht, dass die beiden nicht singen könnten, aber geschadet hat ihnen ihre Lebensgeschichte sicher nicht. Genauso wie die im Rollstuhl sitzende Lori, eine junge Amerikanerin, die ebenfalls in der fünften Staffel antrat, von ihrer schweren Krankheit erzählte und Dieter Bohlen so rührte, dass er sie in den Recall schickte.
Und wenn das eigene Schicksal nicht ausreicht, muss eben die Geschichte von einem nahen Verwandten herhalten: So wie bei Jasmin in der aktuellen Staffel: "Ich singe für meinen Opa, der hatte einen Schlaganfall". Ach, Gott - auch sie kam weiter.
DSDS spielt neben den Schicksalen auch immer mehr mit den Unzulänglichkeiten der Kandidaten. Da gab es in den vergangenen Staffeln Menderes, die piepsige Michael-Jackson-Kopie, oder Johanna, "Ich hab die Haare schön", oder Mario mit dem orangefarbenen Hawaiihemd und den Segelohren ("Ich will singen, singen, singen und tanzen, tanzen, tanzen, open end"). In der aktuellen Staffel musste Carina für derartigen Spott herhalten "wenn ich nicht Superstar werde, dann Topmodel". "Keine Chance", so das Urteil der Jury. Besser erging es da der vielleicht talentfreien, aber hübscheren Katja. Nach siebenmal eher kläglichen Vorträllerns musste die 16 Jahre alte Schülerin noch vor Bohlen niederknien, dann ließ der "Pop-Titan" das Mädchen in den Recall. Aber kann Katja auch singen? Darum ging es doch schließlich mal bei DSDS ...
Auf Max von Thun ist Musikmanager Volker Neumüller (39) gefolgt. Wenn im Finale der neue Superstar gefunden ist, wird er ihn auch managen. Passt doch!