Nach neuen Erkenntnissen sollen Bauarbeiter Eisenbügel gestohlen haben. Der mutmaßliche Betrug sei aber nicht Ursache des Einsturzes.
Köln. Bei den Ermittlungen zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs gibt es neue Erkenntnisse: Bauarbeiter sollen Eisenbügel gestohlen haben, die für den Bau der Außenwand im U-Bahn-Schacht vorgesehen waren. Das berichtete am Dienstag der „Kölner Stadt- Anzeiger“. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa war dieser mutmaßliche Betrug jedoch nicht die Ursache für den Einsturz des Stadtarchivs vor knapp einem Jahr.
Zu diesem Schluss kommen den Informationen zufolge Gutachter, die für die Kölner Staatsanwaltschaft den Fall untersucht haben. Oberstaatsanwalt Günther Feld wollte sich zu dem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“, wonach ein Polier unter dem Verdacht der Unterschlagung und des Betrugs steht, am Dienstag nicht äußern. Er wolle den Bericht „aus Rücksicht auf die weiteren Ermittlungen weder bestätigen noch dementieren“, sagte er.
Aus Justizkreisen war aber zu erfahren, dass mehrere Personen beschuldigt werden, Stahlträger an der U-Bahn-Baustelle nicht verbaut, sondern an einen Altmetall-Händler verkauft zu haben. Das soll nicht nur an der Unglücksstelle am Waidmarkt, sondern etwa auch im Baustellenbereich am Kölner Heumarkt geschehen sein. Experten sollen aber festgestellt haben, dass trotzdem die Standfestigkeit der unterirdischen Bauwerke dadurch nicht beeinträchtigt worden sei.