Mehr als 90 Mal verging er sich an vier seiner Schülerinnen – dafür muss ein Grundschullehrer aus dem münsterländischen Borken nun ins Gefängnis.
Bocholt/Münster. Das Landgericht Münster verurteilte den 45 Jahre alten Mann am Dienstag wegen sexuellen Missbrauchs zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte eine drei Monate längere Strafe gefordert. Das Gericht erließ zudem ein fünfjähriges Berufsverbot. Das Urteil ist rechtskräftig. Die Verhandlung führte eine in Bocholt tagende Strafkammer des Landgerichts Münster.
Der Mann war Lehrer und stellvertretender Rektor an einer Grundschule in der münsterländischen Kleinstadt Velen. Er ist selbst Vater eines Kindes. Im Prozess legte er ein umfassendes Geständnis ab. Den Opfern, von denen eines bei der Tat erst sieben Jahre alt war, blieb damit eine Aussage vor Gericht erspart.
Die Polizei war dem Mann auf die Schliche gekommen, nachdem er von einer Internet-Bekanntschaft angezeigt worden war. In einem Chatroom hatte er mit seinen Taten geprahlt. Bei der Polizei hatte er dann gestanden. Die Opfer bestätigten im Gespräch mit den Beamten, von ihrem Lehrer missbraucht worden zu sein. Die Übergriffe passierten im Schulgebäude. In 26 Fällen entschied der Richter auf schweren Missbrauch. Bei den anwesenden Eltern entschuldigte der 45-Jährige sich für seine Taten.