Thomas Gottschalk ist einer der erfolgreichsten deutschen Moderatoren - früher aber spielte er mit dem Gedanken an andere Berufe.
Hamburg. Thomas Gottschalk hat ein Lehramtsstudium absolviert, wollte aber eigentlich katholischer Priester werden. „Ich hätte in der Kirche Karriere gemacht, davon bin ich völlig überzeugt“, sagte er in der ARD-Talksendung „Beckmann“ am Montagabend. „Ich fürchte, ich hätte mich auch da angepasst, ich neige nicht zum Rebell. Modisch ist mir der Vatikan der letzte Ort, wo Männermode, wie ich sie pflege, noch getragen werden kann, ohne dass es lächerlich ist“, sagte der 59-Jährige.
Allerdings ist Gottschalk heute mit der Kirche nicht zufrieden. Bei Gottesdiensten fehle ihm heute die geistige Seelsorge, sagte er. „Ich finde sie nicht. Ich kann relativ selten irgendetwas nach Hause nehmen, wo man sagt: Donnerwetter, das war jetzt wirklich eine Bereicherung meines intellektuellen und geistigen Suchens“, sagte er.
Ebenfalls vermisst er „eine pädagogische Kraft, die Geistliche mal gehabt haben“. Katholische Jugendarbeit habe er selbst als unterhaltsam erlebt: „Es war Entertainment. Wir hatten Lagerfeuer, Gespenstergeschichten, das hat Spaß gemacht. Und das war auch, finde ich, vernünftige Erziehung.“
Trotzdem hänge er „noch dem katholischen Glauben nach“, verrät Gottschalk. Allerdings sei es ihm „nicht gelungen, diese Verwurzelung im Glauben an meine Kinder weiterzugeben“. Auch ohne die Bergpredigt könne man Kinder zu Demut und Bescheidenheit erziehen: „Ich habe aber nie mit der Hölle gedroht und habe ihnen nie den Himmel versprochen das ist vielleicht der Fehler.“
Für seinen 60. Geburtstag am 18. Mai plant der Showstar keinen großen Event: „Das möge man mir ersparen“, sagte er. „Das Allerschlimmste wäre für mich, dass ich da nun auf einen Thron gesetzt werde und es kommen die ganzen Lemuren meiner Kindheit vorbei, und Gus Backus singt noch mal 'Haben sie schon mal den Mann im Mond geseh'n?'. Er plane eine Feier „nur mit engen Freunden“ ohne Fotografen und roten Teppich.