„Der Taifun wird uns wie mit einer Schleuder treffen“. Die Philippinen rüsten sich für den dritten schweren Taifun innerhalb eines Monats.

Manila. Der vor den Philippinen tobende Taifun „Lupit“ wird immer gefährlicher. Der Tropensturm wirbelte am Dienstag mit 195 bis 230 Kilometern in der Stunde und war damit kurz davor, in die gefährlichste Kategorie eines „Super-Taifuns“ eingestuft zu werden. Das Unwetter lag noch vor der Nordküste und wurde am Donnerstag an Land erwartet. In den Gebieten, die Tropensturm „Ketsana“ Mitte September überschwemmt hatte, brach unterdessen eine gefährliche Infektionskrankheit aus.

„Der Taifun wird uns wie mit einer Schleuder treffen“, warnte Chefmeteorologe Nathaniel Cruz mit Blick auf „Lupit“. „Die Menschen müssen sich in Sicherheit bringen, solange es noch geht.“ Die ersten flohen aus der Provinz Cagayan. Die Philippinen sind seit Mitte September bereits von zwei schweren Tropenstürmen heimgesucht worden. Mehr als 850 Menschen kamen ums Leben. „Wir haben mit den Evakuierungen begonnen“, sagte der Sprecher des philippinischen Katastrophenschutzes, Ernesto Torres.

Es habe keine Proteste gegen die Räumungen gegeben. Normalerweise bleiben viele Menschen in ihren Häusern, weil sie Plünderungen fürchten. Die Erfahrungen der letzten Wochen haben die Bevölkerung aber traumatisiert. In den Überschwemmungen nach Tropensturm „Ketsana“ starben Hunderte. Bei Taifun „Parma“ waren in den nördlichen Provinzen Dutzende Erdrutsche abgegangen und hatten ganze Dörfer unter sich begraben.

Seit 1. Oktober starben in den Überschwemmungsgebieten im Vorort Marikina bei Manila 132 Menschen an Leptospirose, 2000 seien infiziert, berichteten die Gesundheitsbehörden. Die Infektionskrankheit wird von Bakterien übertragen, die sich in mit Tier-Urin verseuchtem Wasser vermehren. Sie führt zu schweren Entzündungen der inneren Organe. (dpa)