Eine Serie schwerer Erdbeben hat im Südpazifik Zehntausende Inselbewohner in Angst und Schrecken versetzt. Es gab Tsunami-Alarm.

Port Vila/Washington. Zehntausende Inselbewohner im Südpazifik hatten Angst um ihr Leben, zum Glück kamen sie mit dem Schrecken davon.

Schon wieder gab es schwere Erdbeben, diesmal sogar eine ganze Serie. Für Inselstaaten wie Vanuatu, die Salomonen-Inseln und Tuvalu, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen, wurde Tsunami-Alarm ausgelöst. Die Killerwellen blieben jedoch aus, die Warnung wurde aufgehoben. Nach Angaben der Geowissenschaftlichen Kommission für die Pazifik-Inseln (SOPAC) zeigten erste Daten von Messbojen nur einen geringen Anstieg des Meeresspiegels.

„Die Wellen vor den Salomonen-Inseln und vor Vanuatu lagen nur 15 bis 20 Zentimeter über normal“, sagte Michael Bonte-Grapentin, der dort als Spezialist für Gefahrenbewertung arbeitet. „Das könnte allenfalls lokal kleinere Tsunamiwellen ausgelöst haben.“ Neuseeländische Behörden sprachen von einer vier Zentimeter hohen Tsunamiwelle bei Vanuatu.

Die Beben der Stärke 7,8, 7,3 und 7,1 erschütterten die Region um 0.03 Uhr MESZ und um 0.18 Uhr MESZ sowie um 01.13 Uhr MESZ. Die Epizentren lagen auf halbem Weg zwischen den Salomonen-Inseln und Vanuatu, rund 270 Kilometer von den Küsten entfernt. Vorausgegangen war eine Dreiviertelstunde zuvor ein Beben der Stärke 6,7 rund 280 Kilometer südlich der Philippinen. Schäden wurden von dort nicht gemeldet. Erst vor einer guten Woche hatte ein Beben der Stärke 8,3 vor den Samoa-Inseln einen Tsunami ausgelöst, der mehr als 150 Menschen in den Tod riss.

Die Tsunami-Warnung war zeitweise für eine weite Region in Kraft, darunter neben den Salomonen-Inseln und Vanuatu auch in Papua- Neuguinea, Tuvalu, Neukaledonien und Fidschi sowie Neuseeland und Australien. „Wir beobachten die Situation und bereiten uns vor“, sagte der Honorarkonsul Deutschlands auf den Fidschi-Inseln, David Aidney. Die Bevölkerung war über Radio, Fernsehen und SMS alarmiert worden. Panik sei nicht ausgebrochen. Als aus Vanuatu keine Killerwellen gemeldet wurden, entspannte sich die Lage auf Fidschi nach seinen Angaben.