Wegen eines herrenlosen Koffers ist am Freitag der Berliner Hauptbahnhof teilweise gesperrt worden. Am Ende entpuppte sich der Koffer allerdings als harmlos.
Berlin. Der herrenlose Koffer, der am Freitag am Berliner Hauptbahnhof Bombenalarm ausgelöst hatte, hat sich als harmlos erwiesen. Sprengstoffexperten hätten das Reisegepäck mit einem Wasserdruckgewehr aufgeschossen, teilte die Bundespolizei am Mittag mit. Der Inhalt sei harmlos gewesen. Das verdächtige Gepäckstück war gegen 8.00 am Eingang eines Supermarkts im ersten Untergeschoss entdeckt worden. Ein Entschärferteam rückte im Bahnhof an. Gleichzeitig suchten Einsatzkräfte den Besitzer des Koffers.
Die Bundespolizei hatte die Ebene zur Hälfte gesperrt, auch der Bahnsteig der Fernverkehrsgleise 1 und 2 war betroffen. Die Züge wurden auf andere Gleise umgeleitet. Von den gesperrten Gleisen fahren üblicherweise ICE und andere Züge in Richtung Hamburg und München. Weil weniger Gleise zur Verfügung standen, waren Verspätungen „im Minutenbereich“ möglich. Das Umsteigen von Zügen im Untergeschoss in die Bahnen im oberen Geschoss war die gesamt Zeit über möglich.
Ein ähnlicher Fund hatte erst im Juli einen Einsatz der Bundespolizei ausgelöst. Damals war ebenfalls im ersten Untergeschoss ein Koffer vor einem Schuhgeschäft gefunden worden. Herbeigerufene Sprengstoffexperten fanden in dem Gepäckstück Kleidung und Kosmetik und gaben Entwarnung. 80 Bundespolizisten waren damals im Einsatz.
Auch der Hamburger Hauptbahnhof hatte in der jüngeren Vergangenheit wiederholt gesperrt werden müssen, weil herrenlose Gepäckstücke entdeckt worden waren. Allerdings erwiesen sie sich allesamt als ungefährlich. Wegen der Terrordrohungen der islamistischen Terrororganisation al Qaida sind an deutschen Bahnhöfen und Flughäfen die Sicherheitsvorkehrungen in den vergangenen Wochen deutlich erhöht worden. Die Terrororganisation hatte die Deutschen aufgefordert, bei der Bundestagswahl für Parteien zu stimmen, die einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan befürworten. Union und FDP, die als Sieger aus der Wahl hervorgingen, wolen den Bundeswehreinsatz aber fortsetzen.