Der Waldbrand in Kalifornien wütet wild umher und es ist kein Ende in Sicht. Rund 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Los Angeles. Der verheerende Waldbrand nördlich der kalifornischen Metropole Los Angeles könnte nach Behördenangaben noch wochenlang außer Kontrolle wüten. Ein Sprecher der Forstbehörden beschrieb den Brand als „tückisch“, die Flammen änderten ständig ihre Richtung. Rund 10.000 Menschen wurden vor dem Brand in Sicherheit gebracht, Rettungskräfte versuchten, zu fünf von den Feuern eingeschlossenen Bewohnern vorzudringen.
Der Waldbrand im knochentrockenen Angeles National Forest breite sich weiter aus, warnten die Behörden. Es könne noch gut zwei Wochen dauern, bis das Feuer unter Kontrolle gebracht sei. „Es ist ein sehr bösartiges Feuer“, schilderte Einsatzleiter Mike Dietrich von der Nationalen Forstbehörde der „Los Angeles Times“ vom Dienstag. „Es bewegt sich in jede Richtung, die es will.“ Er sei nicht sehr optimistisch über die Aussichten, den Brand rasch zu löschen, solange sich das trockene und extrem heiße Wetter nicht ändere.
Mehr als 3600 Feuerwehrleute waren im Einsatz, unterstützt wurden sie durch zahlreiche Löschflugzeuge und Hubschrauber. Über der Millionenmetropole Los Angeles hing am Dienstag weiter eine riesige weiße Rauchwolke. Bisher verbrannten laut Zeitungsberichten mindestens 53 Wohnhäuser und Bungalows, mehr als 42.000 Hektar Wald gingen in Flammen auf.
Polizisten gingen von Tür zu Tür, um die Bewohner bedrohter Gebiete zur Evakuierung aufzufordern. Insgesamt sind rund 12.000 Häuser durch den Waldbrand in Gefahr. Zwei Feuerwehrleute starben bisher im Kampf gegen die Flammen bei einem Unfall. Vier weitere Menschen wurden verletzt, darunter zwei Bewohner, die in ihrem Whirlpool Schutz vor dem Feuer gesucht hatten.
Die Feuerwehr versuchte nach den Worten von Feuerwehrchef Mark Savage, zu fünf von den Flammen eingeschlossenen Bewohnern vorzudringen, die trotz eines Evakuierungsbefehls in ihren Häusern geblieben waren. Es werde geprüft, ob Retter zu den Menschen gelangen könnten, ohne das eigene Leben in Gefahr zu bringen, sagte er dem Fernsehsender CNN. Einer der Betroffenen sagte dagegen in einem Telefoninterview, für die Gruppe bestehe keine unmittelbare Gefahr.
Der Waldbrand nördlich von Los Angeles ist der schwerste von mehreren Bränden, die derzeit in Kalifornien wüten. Gouverneur Arnold Schwarzenegger besuchte am Montag eine Region nordöstlich von Sacramento, in der rund 50 Häuser und 110 Hektar Land den Flammen zum Opfer gefallen waren. Er appellierte erneut an die Bevölkerung, Evakuierungsanordnungen unbedingt Folge zu leisten.
Der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat wird immer wieder von schweren Waldbränden heimgesucht. Bei den schlimmsten Feuern im Jahr 2007 mussten 670.000 Menschen zeitweilig ihre Häuser verlassen, 2000 Häuser gingen in Flammen auf.