Der Prozess um drei angeblich gestohlene Brötchen ist mit einem Vergleich vor dem Arbeitsgericht Heilbronn beendet worden.
Heilbronn. Die entlassene 59 Jahre alte Küchenangestellte eines Krankenhauses in Künzelsau (Baden-Württemberg) nahm am Freitag vor dem Arbeitsgericht Heilbronn ein Angebot ihres früheren Arbeitgebers an. Demnach bleibt es bei der Kündigung, doch die Klinik hält ihre Vorwürfe nicht aufrecht und zahlt der Frau noch bis Ende September Gehalt.
Das Krankenhaus hatte der Mitarbeiterin nach 20 Jahren Betriebszugehörigkeit gekündigt, weil im Februar drei Brötchen in ihrem Spind gefunden worden waren. Das Vertrauen zu ihr sei nach dem Fund zerstört gewesen, sagte der Klinik-Personalchef.
Immer wieder erregen Kündigungen wegen Bagatellschäden Aufsehen: Im Februar verlor eine Berliner Supermarkt-Kassiererin ihren Job wegen zweier Pfandbons im Wert von 1,30 Euro. Am kommenden Donnerstag verhandelt das Mannheimer Arbeitsgericht den Fall eines Müllmanns, der ein Kinderbett vom Müll mitgenommen hatte und deshalb entlassen wurde.